Langsam gesprochene Nachrichten

28.02.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Französischer Außenminister relativiert Macron-Äußerung zu Bodentruppen

Der französische Außenminister Stéphane Séjourné hat den Vorstoß von Präsident Emmanuel Macron für eine mögliche Entsendung von Bodentruppen aus NATO-Staaten in die Ukraine relativiert. Solche Einsätze wären auf einige „Spezialoperationen“ begrenzt, sagte er vor Abgeordneten in Paris. Als Beispiele nannte er die Räumung von Minen oder die Abwehr von Cyberangriffen. Einige dieser Aktionen könnten die Präsenz westlicher Soldaten in der Ukraine erfordern, ohne die Schwelle der Kriegsbeteiligung zu überschreiten. Macron hatte zuvor eine Entsendung von Bodentruppen nicht ausgeschlossen. Bei den NATO-Partnern stieß seine Aussage überwiegend auf Kritik.
 

Deutsche Fregatte „Hessen“ schießt zwei Huthi-Drohnen ab

Die deutsche Fregatte „Hessen“ hat bei ihrem Einsatz im Roten Meer erstmals Angriffe der islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen abgewehrt. Nach übereinstimmenden Meldungen von Nachrichtenagenturen wurden zwei Drohnen erfolgreich bekämpft. Die deutsche Marine unterstützt seit Freitag die EU-Militärmission „Aspides“. Die vom Iran hochgerüstete Miliz will mit Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer ein Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen erzwingen, die auf den Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel Anfang Oktober folgte. Die USA und Großbritannien reagierten mit Angriffen auf Huthi-Stellungen im Jemen, um Attacken auf Frachtschiffe zu verhindern. Der Einsatz der Fregatte „Hessen“ gilt als die gefährlichste Mission der deutschen Marine in der Geschichte der Bundeswehr.
 

Biden und Trump gewinnen die Vorwahlen ihrer Parteien in Michigan

US-Präsident Joe Biden hat die Präsidentschaftsvorwahlen der Demokraten im Bundesstaat Michigan gewonnen - allerdings mit einem Denkzettel. Nach ersten Schätzungen wurden 50.000 Stimmzettel als „uncommitted“, also als „neutral“, gezählt - damit verweigerten Biden mehr Wähler die Stimme als erwartet. Zwar steht der 81-Jährige als erneuter Kandidat der Demokraten so gut wie fest, Aktivisten hatten jedoch wegen seiner Unterstützung für Israel im Krieg gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen zum Protest aufgerufen. In Michigan leben verhältnismäßig viele Muslime. Auch Ex-Präsident Donald Trump siegte bei der Vorwahl der Republikaner klar gegen seine Konkurrentin Nikki Haley und erreichte Prognosen zufolge rund 67 Prozent der Stimmen.
 

Italienischer Kulturminister kritisiert antiisraelischen Aufruf

Nach der Forderung Tausender Künstler, Israel von der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig auszuschließen, hat sich der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano empört gezeigt. Er bezeichnete den Aufruf als inakzeptabel und beschämend. Zugleich sprach Sangiuliano Israel seine Solidarität aus. In dem online veröffentlichten Brief einer Aktivistengruppe heißt es, es sei inakzeptabel, Kunst aus einem Staat zu präsentieren, der gegenwärtig „Gräueltaten“ gegen die Palästinenser in Gaza ausführe. Die mehr als 8000 Unterzeichner werfen Israel Völkermord vor. Das Schreiben bezieht sich auf den Militäreinsatz im Gazastreifen, mit dem Israel auf den Angriff von palästinensischen Terroristen Anfang Oktober reagiert. Bei dem Überfall waren mehr als 1100 Menschen im Süden Israels getötet worden.
 

Witwe von Alexej Nawalny hält Rede im EU-Parlament

Die Witwe des Kremlkritikers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, wird an diesem Mittwoch als Gast im Europaparlament erwartet. Sie will vor den Abgeordneten in Straßburg eine Rede halten. Nawalnaja macht den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich für den Tod ihres Mannes verantwortlich. Der Kremlgegner war vor knapp zwei Wochen im Alter von 47 Jahren unter ungeklärten Umständen in einem Straflager in Sibirien gestorben. Laut seinen Unterstützern hatte es kurz vor seinem Tod Verhandlungen mit Putin über eine Freilassung Nawalnys im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gegeben.
 

Unternehmen lassen ferngesteuerte Schiffe auf dem Rhein fahren

Drei Logistik-Unternehmen wollen erstmals im kommerziellen Rahmen Binnenschiffe auf dem Rhein per Fernsteuerung ans Ziel bringen. Am diesem Mittwoch nimmt in Duisburg die Leitzentrale den Betrieb auf. Dort sitzen künftig die Kapitäne in einem Bürogebäude im Hafen und steuern am Bildschirm Binnenschiffe auf dem Rhein bis nach Bonn. Aus Sicherheitsgründen wird vorerst aber auch noch die reguläre Mannschaft auf den ferngesteuerten Frachtern sein. Hinter dem Projekt stehen der belgische Technologie- und Serviceanbieter Seafar, die Reederei Deymann sowie eine Tochter der kommunalen Häfen und Güterverkehr Köln AG.