Langsam gesprochene Nachrichten

28.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Bundestag stimmt über schwere Waffen für die Ukraine ab

Nach wochenlangem Ringen wollen die oppositionelle Union und die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Bundestag gemeinsam für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine stimmen. Dies sei ein starkes Signal der Verantwortung für die Ukraine und der Geschlossenheit gegen den russischen Angriffskrieg, heißt es in einer am Mittwochabend in Berlin verbreiteten Erklärung, die von den Fraktionschefs unterzeichnet worden war. Der Antrag soll am Donnerstagvormittag im Parlament debattiert und verabschiedet werden. Deutschland stehe fest an der Seite der Ukraine in ihrem Freiheitskampf, betonen die Abgeordneten.
 

Chefankläger beklagt Kommunikation mit Moskau

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag hat die Kommunikation mit Russland über Gräueltaten in der Ukraine bemängelt. Er habe drei Mitteilungen an die Russische Föderation geschickt und keine Antwort erhalten, sagte Karim Khan bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Bei dem Treffen ging es darum, wie Russland für Verletzungen des Kriegsrechts zur Verantwortung gezogen werden kann. Khan betonte, sein Büro handele weder im Sinne der Ukraine noch Russlands. Doch die Grundrechte von Zivilisten müssten angesichts möglicher Kriegsverbrechen geschützt werden.
 

USA und Russland tauschen Gefangene aus

Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist wegen des Ukraine-Kriegs auf einem Tiefpunkt. Dennoch tauschten beide Seiten nun zwei Häftlinge aus. Russland ließ den zu neun Jahren Straflager verurteilten früheren US-Soldaten Trevor Reed frei, wie US-Präsident Joe Biden mitteilte. Der 30-jährige Reed soll 2019 betrunken zwei Polizisten in Moskau attackiert haben. Aus US-Haft wurde im Gegenzug der 2010 wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilte russische Pilot Konstantin Jaroschenko entlassen. Der Gefangenenaustausch erfolgte über die Türkei, wo die beiden Männer jeweils das Flugzeug wechselten.
 

Scholz stimmt sich mit Japan ab

Bundeskanzler Olaf Scholz wird an diesem Donnerstag in Tokio mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida zusammentreffen. Da Deutschland derzeit die G7-Präsidentschaft innehat, dürfte es vor allem um die enge Abstimmung beim weiteren Umgang mit Russland gehen. Denn Japan unterstützt als G7-Mitglied die westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Moskau wegen des Angriffs auf die Ukraine und bezieht ebenfalls Gas aus Russland. Außerdem wird Scholz bei seinem Antrittsbesuch in Tokio zusammen mit Kishida deutsch-japanische Wirtschaftsvertreter sprechen.
 

Facebook-Mutter Meta meldet geringeres Wachstum, aber mehr Nutzer

Der Facebook-Mutterkonzern Meta ist so langsam gewachsen wie zuletzt zum Börsengang vor zehn Jahren. Schwächere Werbebudgets sowie Apples neue Datenschutz-Regeln ließen den Umsatz im ersten Quartal lediglich um sieben Prozent auf 27,9 Milliarden Dollar klettern, wie das weltgrößte Internet-Netzwerk nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Gewinn fiel um rund ein Fünftel auf 7,47 Milliarden Dollar. An der Wall Street stieg die Aktie nachbörslich dennoch zeitweise um mehr als 13 Prozent. Anleger schauten vor allem darauf, dass die Zahl der täglich aktiven Nutzer mit 1,96 Milliarden - einem Plus von vier Prozent zum Vorjahreszeitraum - über den Erwartungen lag.
 

Neue Crew an ISS angekommen

An der Internationalen Raumstation ISS ist eine neue Crew angekommen: Die US-Astronauten Kjell Lindgren, Bob Hines und Jessica Watkins sowie die Italienerin Samantha Cristoforetti, Astronautin der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, dockten mit einer "Crew Dragon"-Kapsel an. Rund 20 Stunden zuvor waren die vier Astronauten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus gestartet. Das private Unternehmen SpaceX brachte damit bereits zum fünften Mal im Auftrag der US-Behörde NASA Astronauten zur ISS. Die neue Mannschaft löst unter anderem den deutschen Raumfahrer Matthias Maurer ab.