28.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Weitere Waffenruhe im Sudan vereinbart
Die rivalisierenden Militärblöcke im Sudan haben sich am Donnerstag auf eine Verlängerung der Waffenruhe um weitere 72 Stunden geeinigt. Das teilten die an der Vermittlung beteiligten Länder USA und Saudi-Arabien mit. Trotzdem kam es Augenzeugenberichten zufolge weiter zu Kämpfen. Auch die seit Dienstag geltende Feuerpause war immer wieder verletzt worden. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, dafür verantwortlich zu sein. Im Sudan kämpft De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe des Militärs seit fast zwei Wochen gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo. Dieser ist Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF).
Parlament entscheidet über Niger-Einsatz
Der Deutsche Bundestag befasst sich an diesem Freitag mit der neuen EU-Militärmission im Niger. Konkret geht es um die geplante Beteiligung der Bundeswehr. Dazu ist die Zustimmung des Parlaments in Berlin nötig. Deutschlands Armee soll sich mit bis zu 60 Soldatinnen und Soldaten an der Mission in dem nordafrikanischen Land beteiligen. Kampfeinsätze werden aber ausdrücklich ausgeschlossen. Der Einsatz soll einen Beitrag leisten, um die schwierige Sicherheitslage in der Sahel-Region zu stabilisieren.
Selenskyj stuft Kindesentführungen als Völkermord ein
Im Zuge des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben aus Kiew fast 20.000 ukrainische Minderjährige nach Russland verschleppt worden. In seiner aktuellen Videoansprache forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Rückkehr aller Kinder und die Bestrafung der Täter. Ein solches Verbrechen müsse sowohl politisch als auch juristisch als Völkermord eingestuft werden. An der Rückkehr der verschwundenen Jungen und Mädchen werde weiter gearbeitet, versicherte Selenskyj.
UN fordern von Taliban eine Umkehr bei Frauenrechten
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat die in Afghanistan herrschenden Taliban aufgerufen, die Einschränkungen der Frauenrechte im Land sofort wieder aufzuheben. In einer in New York einstimmig verabschiedeten Resolution fordert das höchste UN-Gremium, die "uneingeschränkte, gleichberechtigte, sinnvolle und sichere Teilhabe" von Frauen und Mädchen in Afghanistan. Der Sicherheitsrat verurteilte zudem das vor kurzem durch die radikalislamischen Taliban verhängte Arbeitsverbot für afghanische UN-Mitarbeiterinnen.
Neue US-Sanktionen gegen Iran und Russland
Wegen "unrechtmäßiger Verhaftungen" und der "Geiselnahme" von US-Bürgern haben die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen Russland und den Iran verhängt. Betroffen seien unter anderem der russische Geheimdienst FSB und der Geheimdienst der iranischen Revolutionsgarden, teilte die Regierung in Washington mit. Die Maßnahmen seien eine klare Warnung an diejenigen in der Welt, die US-Bürger unrechtmäßig festhielten, machte Außenminister Antony Blinken deutlich. Zuletzt war Ende März ein US-Journalist in Russland wegen angeblicher Spionage verhaftet worden.
Mutmaßliche Schleuser kommen vor Gericht
Dreieinhalb Jahre nach dem Erstickungstod von Migranten in einem LKW in Großbritannien wird der Fall in Frankreich juristisch aufgearbeitet. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen 19 Tatverdächtige erhoben. Die Männer sollen wegen illegaler Schleusung und teils auch wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht gestellt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, Teil eines großen Netzwerks gewesen zu sein. Der Fall hatte im Oktober 2019 weltweit für Entsetzen gesorgt. Damals waren in einem Kühllaster in einem Ort in Essex nahe London 39 Leichen entdeckt worden. Die Flüchtlinge aus Vietnam hatten den LKW-Container in Nordfrankreich bestiegen.