Langsam gesprochene Nachrichten

28.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Früherer russischer Präsident droht der NATO

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat Finnland und Schweden mit Aufrüstung in ihrer Nachbarschaft gedroht, sollten diese der NATO beitreten. Russland sei "zu Vergeltungsschritten bereit", zitierte die russische Wochenzeitung "Argumenty i Fakty" den Vize-Vorsitzenden des nationalen Sicherheitsrates. Konkret erwähnte Medwedew Iskander-Raketen, Hyperschallraketen sowie Kriegsschiffe mit Atomwaffen. Zugleich warnte er die NATO, jedweder Zwischenfall auf der Halbinsel Krim könne eine Kriegserklärung durch Russland nach sich ziehen, die zu einem "Dritten Weltkrieg" führen könne.
 

Deutsche Marine bereit für Führungsrolle in der Ostsee

Die Deutsche Marine ist in der Ostsee bereit für zusätzliche Aufgaben in der gemeinsamen Verteidigung des NATO-Gebiets. Das bekräftigte der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, in einer Rede an Bord des Tenders "Rhein" vor der Insel Rügen. Man habe angeboten, in Rostock ein regionales Marine-Hauptquartier für die Ostsee einzurichten. Der russische Überfall auf die Ukraine habe gezeigt, dass ein Leben in Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sei, auch und gerade in der Ostsee, wo sich Freunde und Verbündete wieder bedroht fühlten, so der Marinechef.
 

G7 verurteilen Angriff auf Einkaufszentrum in der Ukraine

Beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau ist der Raketenangriff auf das Einkaufszentrum im ukrainischen Krementschuk als "Kriegsverbrechen" verurteilt worden. "Russlands Präsident Putin und die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen werden", erklärten die Gipfelteilnehmer wörtlich. Unterdessen beantragte Kiew für Dienstagabend eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Bei dem Angriff auf das Einkaufszentrum waren am Montag nach ukrainischen Angaben mindestens 18 Menschen getötet und etwa 60 weitere verletzt worden. Mehr als 40 Menschen werden noch vermisst. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer "dreisten terroristischen Handlung".
 

Viele Tote in LKW in Texas entdeckt

Die Leichen von 46 Menschen sind am Rande der Großstadt San Antonio im US-Bundesstaat Texas in einem Lastwagen gefunden worden. Laut Feuerwehr wurden 16 weitere Personen lebend in Krankenhäuser gebracht. Feuerwehrchef Charles Hood sagte: "Die Patienten, die wir gesehen haben, waren heiß, sie haben unter Hitzeschlägen gelitten." In San Antonio herrschten am Montag Höchsttemperaturen um 38 Grad Celsius. In dem Anhänger habe sich kein Wasser befunden, sagte Hood weiter. Zwar habe es sich um einen Kühllaster gehandelt, es sei aber keine Kühlanlage gelaufen. Die Behörden gaben drei Festnahmen bekannt. Der Lastwagen wurde nahe der Autobahn Interstate 35 gefunden, die zur Grenze zu Mexiko führt. Immer wieder werden von Mexiko aus in Lastwagen versteckte Migranten in die USA geschleust.
 

Schottland stellt Zeitplan für Unabhängigkeitsreferendum vor

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon wird im Parlament in Edinburgh ihren Fahrplan für ein neues Unabhängigkeitsreferendum vorstellen. Die Chefin der Schottischen Nationalpartei (SNP) will die Schottinnen und Schotten im Herbst 2023 darüber abstimmen lassen, ob sich ihr Landesteil mit knapp 5,5 Millionen Einwohnern vom Vereinigten Königreich lösen soll. Sturgeon will Schottland nach dem Brexit als unabhängiges Land zurück in die Europäische Union führen.
 

Tote nach Giftunfall in jordanischem Hafen

Im jordanischen Hafen Akaba am Roten Meer sind bei einem Giftunfall mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Etwa 250 Menschen wurden verletzt, wie ein Sprecher mitteilte. Nach Angaben der Behörden kam es zu dem Unglück, als mit Chlor gefüllte Container mithilfe eines Krans auf ein Frachtschiff verladen wurden. Dabei rutschte offenbar ein Container ab und schlug Leck. Auf den vom Staatsfernsehen verbreiteten Bildern einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie sich eine dichte gelbe Gaswolke rasch über Schiff und Hafengelände ausbreitet. Teile des Areals wurden evakuiert.