28.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Raketen treffen Kramatorsk
Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens acht Menschen getötet und 56 weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russische Raketen hatten unter anderem ein Restaurant im Stadtzentrum getroffen. Dort hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs viele Zivilisten aufgehalten, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit. Rettungskräfte suchen laut Behörden unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten.
Stoltenberg betont Verteidigungsbereitschaft
Die NATO ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus Russland oder Belarus. Das Nordatlantische Bündnis habe eine klare Botschaft an die Regierungen in Moskau und Minsk geschickt, „jeden Verbündeten und jeden Zentimeter NATO-Territorium“ zu schützen, sagte Stoltenberg in Den Haag. Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen. Stoltenberg warnte zudem davor, die Bedrohungen durch Russland nach dem Aufstand der Wagner-Gruppe vom Wochenende weniger ernst zu nehmen.
Baerbock sieht Bewegung in südafrikanischer Ukraine-Politik
Nach Einschätzung von Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock befindet sich die Position Südafrikas zum Ukraine-Krieg in einem Veränderungsprozess. Im ZDF wies Baerbock darauf hin, dass der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa nach einem Ukraine-Besuch erklärt habe, dass es vor allem um die Souveränität und territoriale Integrität eines jeden Landes gehe. Dies sei neu in der Haltung der Regierung in Pretoria, so die Bundesaußenministerin. Die Führung Südafrikas hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang nicht offiziell verurteilt. Baerbock hatte dem Land am Dienstag einen Besuch abgestattet und dabei auch Ramaphosa getroffen.
UN befürchten mehr als eine Million Flüchtlinge im Sudan
Der blutige Machtkampf im Sudan zwingt immer mehr Menschen in dem nordostafrikanischen Land zur Flucht. Der UN-Vize-Hochkommissar für Flüchtlinge, Raouf Mazou, sagte in Genf, es sei angesichts der Lage insbesondere in der Krisenregion Darfur mit mehr als einer Million Flüchtlingen zu rechnen. 245.000 Sudanesen würden sich voraussichtlich im Nachbarland Tschad in Sicherheit bringen. Kämpfer von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und seinem Ex-Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo liefern sich seit April schwere Gefechte im Sudan. Auch eine Feuerpause anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha wird derzeit nicht eingehalten.
Sierra Leones Präsident Bio wiedergewählt
Amtsinhaber Julius Maada Bio hat die Präsidentenwahl in Sierra Leone gewonnen. Wie die Wahlkommission des westafrikanischen Landes am Abend mitteilte, stimmten am Samstag 56 Prozent der Wählerinnen und Wähler für Bio von der Sierra Leone People's Party (SLPP). Sein Herausforderer Samura Kamara vom All People's Congress (APC) kam demnach auf 41 Prozent der Stimmen. Kamara nannte das Ergebnis nicht glaubwürdig und lehnte dessen Anerkennung ab. Rund um den Wahltag war es in Sierra Leone zu teils gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Opposition gekommen.
Klimt-Werk bricht Auktionsrekord
Das Gemälde „Dame mit Fächer“ des österreichischen Künstlers Gustav Klimt hat in London für 85,3 Millionen Pfund den Besitzer gewechselt. Umgerechnet sind das gut 99 Millionen Euro. Wie das Auktionshaus Sotheby's mitteilte, wurde noch nie bei einer Auktion in Europa so viel Geld für ein Kunstwerk gezahlt. Ersteigert wurde die „Dame mit Fächer“ im Auftrag eines Sammlers aus Hongkong. Sotheby's sprach von einer „zehnminütigen Bieterschlacht“. Das Gemälde gilt als eines der letzten Werke von Klimt, der 1918 im Alter von 55 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls starb.