28.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
SOS Méditerranée bekommt Alternativen Nobelpreis
In Stockholm sind die Preisträger des diesjährigen Right Livelihood Award verkündet worden, der auch als Alternativer Nobelpreis bekannt ist. Geehrt wird unter anderem die europäische Hilfsorganisation SOS Méditerranée für ihre lebensrettenden humanitären Einsätze im Mittelmeer. Die Right-Livelihood-Stiftung erklärte, SOS Méditerranée rette nicht nur Leben, sondern erinnere die Öffentlichkeit und die europäischen Institutionen immer wieder an die humanitäre Krise im Mittelmeer. Mit dem Alternativen Nobelpreis werden stets Menschen oder Organisationen ausgezeichnet, die für Frieden, Nachhaltigkeit oder Gerechtigkeit eintreten.
Deutschland und Israel unterzeichnen Vorvertrag zu Arrow 3
Deutschland und Israel werden an diesem Donnerstag einen Vorvertrag über den Verkauf des israelischen Raketenschutzschirms Arrow 3 unterzeichnen. Anschließend ist ein gemeinsames Pressestatement von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und seines israelischen Kollegen Joav Gallant geplant. Das Arrow-3-System, mit dem ballistische Raketen oberhalb der Erdatmosphäre abgeschossen werden können, soll Deutschland künftig besser vor Luftangriffen schützen. Das Rüstungsgeschäft hat ein Volumen von rund 3,2 Milliarden Euro. Das Treffen ist zugleich Gallants Antrittsbesuch in Deutschland. Er wird vor der Unterzeichnungszeremonie mit militärischen Ehren empfangen.
Nordkorea verankert Status als Atommacht in Verfassung
Das nordkoreanische Parlament hat einstimmig die Verfassung des Landes geändert und den Bau von Atomwaffen als Grundrecht des Staates festgeschrieben. Damit ist auch der präventive Einsatz von Atomwaffen erlaubt, wie KCNA meldet, die Staatsagentur des abgeschotteten kommunistischen Landes. Die Verfassungsänderung erfolgt ein Jahr, nachdem Nordkorea offiziell das Recht auf nukleare Präventivschläge zu seinem eigenen Schutz gesetzlich verankert hatte. Machthaber Kim Jong Un erklärte den Status damals für "unumkehrbar". Faktisch hat das Parlament in Pjöngjang keine Machtbefugnisse, sie liegen allein bei Diktator Kim.
Haftbedingungen für Kremlkritiker Nawalny weiter verschärft
Rund zweieinhalb Jahre nach seiner Inhaftierung sind die Haftbedingungen von Russlands bekanntestem Oppositionspolitiker Alexej Nawalny erneut drastisch verschärft worden. Die Straflagerleitung habe ihm mitgeteilt, dass er für ein ganzes Jahr in eine Isolationszelle gesteckt werde, ließ Nawalny über sein Team in sozialen Netzwerken verbreiten. Dabei handele es sich um "die höchstmögliche Strafe" im russischen Gefängnissystem, wurde der 47-Jährige zitiert. Erst am Dienstag hatte ein russisches Gericht eine Berufung Nawalnys gegen eine 19-jährige Haftstrafe abgelehnt und die Verurteilung wegen angeblichem Extremismus bestätigt.
Region Cherson unter russischem Beschuss
Die Behörden der südukrainischen Region Cherson haben neue russische Angriffe gemeldet. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt sei ein 41-Jähriger getötet worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin im Internetdienst Telegram mit. Bereits in den vergangenen Tagen waren in der Region, die teilweise noch von russischen Truppen besetzt ist, immer wieder Zivilisten durch Beschuss getötet oder verletzt worden. Die Ukraine ließ nach eigenen Angaben alle Kinder aus mehreren Dörfern nahe der Südfront in der Region Saporischschja evakuieren. Die Maßnahme war mit Blick auf die "schwierige" Sicherheitssituation vorab angekündigt worden.
IT-Störung bei Volkswagen behoben - Produktion läuft wieder an
Eine Netzwerkstörung hat die zentrale IT-Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns für einen Tag lahmgelegt. Die Produktion im Stammwerk Wolfsburg sowie in Emden, Osnabrück und Zwickau stand still, wie ein Konzernsprecher bestätigte. Auch in den Büros am Hauptsitz Wolfsburg ging nichts. Die Produktion bei der VW-Tochter Audi war ebenfalls betroffen. Es gebe weiter keine Anzeichen dafür, dass externe Einflüsse die Störung verursacht hätten, hieß es. Derzeit fahre das Unternehmen die betroffenen Anwendungen wieder hoch. Der weltweite Produktionsverbund laufe an.