28.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Längere Feuerpause nach Freilassung von Geiseln und Gefangenen
Nach der Einigung auf eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas um zwei Tage sind elf weitere israelische Geiseln freigelassen worden. Im Gegenzug kamen 33 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen frei. Unter den von der Hamas freigelassenen Geiseln sind auch zwei deutsche Teenager, wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Onlinedienst X mitteilte. In Beituna im Westjordanland kam es bei der Ankunft freigelassener palästinensischer Gefangener zu einem tödlichen Vorfall. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde ein junger Mann bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften erschossen.
USA sehen derzeit keine Verhandlungsmasse mit Moskau
Die russischen Streitkräfte verschärfen der Militärverwaltung von Awdijiwka zufolge ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt. Die Intensität der Zusammenstöße habe seit einiger Zeit zugenommen. Offiziellen Angaben zufolge ist nach monatelangen Kämpfen in der Stadt kein einziges Gebäude mehr intakt. Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland für eine Beendigung des Krieges zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos“. Es habe den Anschein, dass Kremlchef Wladimir Putin noch mindestens ein Jahr oder länger zu warten bereit sei, bevor er ein Ende dieses Kriegs in Betracht ziehe, so ein Sprecher des Außenministeriums in Washington.
Niger lockert Gesetze zur Verhinderung von Migration
Die Militärregierung in Niger hat ein Gesetz außer Kraft gesetzt, das die Zahl der Migranten aus Westafrika mit Ziel Europa reduziert hatte. Demnach soll die Schleusung irregulärer Migranten künftig straffrei bleiben. Die Armee gab den Schritt am Montagabend im staatlichen Fernsehen bekannt. Das Gesetz, das den Schmuggel von Migranten von Agadez durch den Sahel bis zur Grenze mit Libyen mit bis zu zehn Jahren Haft unter Strafe stellte, wurde 2015 auf Druck der Europäischen Union verabschiedet. Im Gegenzug stellte die EU rund 75 Millionen Euro für Projekte zur Eindämmung von Migration bereit.
Faeser drängt auf baldige Umsetzung der EU-Asylreform
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat eine baldige Umsetzung der EU-Asylreform angemahnt. Bei einem Treffen mit ihren Ressortkollegen aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei appellierte die SPD-Politikerin an die Kompromissbereitschaft der Beteiligten. Faeser hob hervor, dass die Steuerung und Ordnung des Migrationsgeschehens nur im europäischen Kontext gelingen könne. Dazu gehöre „rechtsstaatliches Handeln“ und die „Achtung der Menschenrechte“. Ende September hatte Deutschland nach monatelangem Zögern den Weg für die europäische Asylreform freigemacht. Vorgesehen ist ein verbindlicher Solidaritätsmechanismus bei der Aufnahme von Flüchtlingen.
Drastischer Anstieg von Antisemitismus in Deutschland
Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Deutschland ist seit dem Terrorangriff der Hamas in Israel signifikant gestiegen. Ein neuer Bericht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) weist zwischen dem 7. Oktober und dem 9. November täglich 29 Vorfälle aus. Das ist ein Anstieg von 320 Prozent. Den Meldestellen des Verbandes werden auch Ereignisse gemeldet, die keine Straftaten sind. Berichtet werde vermehrt von Vorfällen an Orten des Alltags wie Nachbarschaft, Arbeitsplatz und Hochschulen. Für den Report zu den aktuellen antisemitischen Vorfällen hat der Rias vor allem Zeitungsberichte und Postings in sozialen Netzwerken ausgewertet.
Tote nach Wintereinbruch in Deutschland
Der Wintereinbruch hat in mehreren Bundesländern für glättebedingte Unfälle gesorgt - dabei starben in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mindestens zwei Menschen. Im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis spitzte sich die Lage besonders zu. Zahlreiche Autofahrer saßen hier nach Angaben der Feuerwehr in ihren Fahrzeugen fest. In Wiesbaden mussten 55 Personen, darunter 27 Kinder, in einer Schule übernachten.