29.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland und die Ukraine wollen Gespräche in Istanbul führen
Vertreter Russlands und der Ukraine wollen an diesem Dienstag in Istanbul erstmals seit fast drei Wochen wieder direkt über eine Waffenruhe in der Ukraine verhandeln. Zu den zentralen Themen gehören nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj "Sicherheitsgarantien und die Neutralität" sowie der Status der Ukraine als "atomwaffenfreier Staat". Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen. Erste Beratungen auf Ministerebene am 10. März im türkischen Antalya hatten keine konkreten Fortschritte im Bemühen um eine Waffenruhe in der Ukraine gebracht.
USA entsenden Kampfjets zur Radar-Abwehr nach Deutschland
Die USA haben die Entsendung von sechs für die Störung von Radarsignalen ausgerüsteten Kampfflugzeugen nach Deutschland angekündigt. Dabei betonte Pentagon-Sprecher John Kirby, dass die Flugzeuge vom Typ EA-18G Growler nicht gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine eingesetzt werden, sondern nur die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten der NATO stärken sollen. Sie werden auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz stationiert. Mit den Jets kommen noch 240 US-Soldaten.
Biden will im neuen Haushalt Rekordausgaben für Verteidigung
Präsident Joe Biden hat den US-Kongress um die höchsten Militärausgaben gebeten, die die USA in Friedenszeiten je hatten. Er sprach von der "größten Investition unserer Geschichte in die nationale Sicherheit". Das Pentagon soll im neuen Haushaltsjahr 773 Milliarden Dollar erhalten. Zusammen mit anderen Ausgaben würde dies zu einem Gesamtetat für die nationale Sicherheit von mehr als 800 Milliarden Dollar führen. Enthalten sind eine Milliarde Dollar für die Ukraine. Über die finalen Ausgaben entscheidet der Kongress. In beiden Kammern haben Bidens Demokraten nur knappe Mehrheiten.
Tobias Hans will den Landesvorsitz der CDU im Saarland abtreten
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans gibt nach der schweren Niederlage bei der Landtagswahl den CDU-Landesvorsitz ab. Auf einem Parteitag am 28. Mai solle über die personelle Neuaufstellung entschieden werden, sagte der 44-Jährige nach einer Sitzung des CDU-Landesvorstands in Saarbrücken. Er selbst werde nicht mehr antreten. Der bisherige Landtagspräsident Stephan Toscani habe seine Bereitschaft erklärt, für das Amt zu kandidieren. Die SPD will das Saarland nach ihrem deutlichen Wahlsieg künftig alleine regieren. Das sagte Spitzenkandidatin und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger.
Regime in Syrien beschneidet die Meinungsfreiheit noch weiter
In Syrien hat Machthaber Baschar Al-Assad die Meinungsfreiheit im Land per Gesetz weiter eingeschränkt. "Jeder Syrer, der wissentlich falsche oder übertriebene Nachrichten veröffentlicht, die das Ansehen (...) des Staates untergraben, wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten bestraft", teilte das Präsidialamt mit. Ein ähnliches Gesetz gab es bereits. Bestraft wurden aber bisher nur im Ausland lebende Staatsbürger. Eine Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr droht außerdem "jedem Syrer, der schriftlich oder mündlich zur Abtretung von syrischem Territorium aufruft".
Amnesty: Menschenrechtsverletzungen verstärken sich weltweit
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt vor einer Zunahme von Menschenrechtsverletzungen weltweit. Staaten und bewaffnete Gruppen verletzten auch 2021 elementare Menschenrechte, sagte der Generalsekretär der deutschen Sektion bei der Vorstellung des neuen Berichts zur weltweiten Lage der Menschenrechte in Berlin. Auch der vor viereinhalb Wochen gestartete Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sei eine eklatante Verletzung des Völkerrechts. Die Internationale Staatengemeinschaft schaue zu oft weg - so auch im Jemen, Syrien oder auf dem afrikanischen Kontinent.