29.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Tschechien und Slowakei wollen Ukraine in der EU und NATO
Die Staatsoberhäupter von Tschechien und der Slowakei haben bei einem gemeinsamen Kiew-Besuch die Beitrittsambitionen der Ukraine zur EU wie zur NATO unterstützt. "Die Mitgliedschaft der Ukraine in EU und NATO ist für uns keine Frage, ob, sondern wann", schrieb der tschechische Präsident Petr Pavel nach einem Treffen mit dem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova erklärte, mit der Ukraine verbinde man eine gemeinsame Zukunft. Beide Länder zählen seit Beginn der russischen Invasion zu den engagiertesten Unterstützern der Ukraine.
Bundeswehrsoldaten aus Sudan-Einsatz zurückgekehrt
Mit Anerkennung und Erleichterung hat die Bundesregierung die Bundeswehr-Rückkehrer aus dem Sudan empfangen. Verteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock sprachen den Beteiligten auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf ihren Dank aus. "Sie haben mehr als 700 Menschen das Leben gerettet", sagte Baerbock. Der Einsatz sei "in jeder Hinsicht ein voller Erfolg" gewesen, betonte Pistorius. Die rund 400 Soldaten des Evakuierungsverbands waren an Bord von vier Transportflugzeugen vom Typ A400M, die aus Jordanien kamen, in Wunstorf gelandet.
Papst warnt vor wachsendem Nationalismus in Europa
Papst Franziskus hat sich bei seinem Ungarn-Besuch gegen zunehmenden Nationalismus gewandt. "Es ist lebenswichtig, den europäischen Geist wiederzufinden", sagte er in einer Rede im Beisein des nationalpopulistischen Regierungschefs Viktor Orban in Budapest. Es müssten "Formen der Diplomatie" gefunden werden, "deren Ziel die Einheit ist, nicht die Vertiefung von Gegensätzen". Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief in der Flüchtlingspolitik zur "Offenheit gegenüber anderen" auf. Europa müsse "sichere und legale" Wege bei der Aufnahme von Flüchtlingen finden.
EU fordert Aufhebung des Todesurteils gegen Deutsch-Iraner
Die Europäische Union hat die iranische Justiz aufgefordert, das Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd aufzuheben. In einer Mitteilung heißt es, die EU verurteile die Entscheidung des iranischen Obersten Gerichtshofs aufs Schärfste, das Todesurteil gegen Sharmahd aufrechtzuerhalten. Der Iran müsse von der Vollstreckung der Todesstrafe absehen und das Urteil aufheben. Sharmahd befindet sich seit 2020 in Haft. Der Oberste Gerichtshof im Iran hatte am Mittwoch das umstrittene Todesurteil gegen Sharmahd bestätigt.
Sperre von KI-Chatbot ChatGPT in Italien aufgehoben
Der KI-Chatbot ChatGPT ist nach Änderungen an seinem Internetauftritt wieder in Italien verfügbar. Der Betreiber OpenAI gab bekannt, er habe unter anderem eine Altersprüfung für einheimische neue Nutzer vorgeschaltet. Ein neues Formular erlaube es Nutzern in der EU, Widerspruch gegen die Verwendung ihrer Daten einzulegen. Die italienische Datenschutzbehörde Garante hatte Ende März Ermittlungen wegen des Verdachts auf Datenschutz-Verstöße eingeleitet. Die Software aus dem Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) war seitdem für italienische Nutzer gesperrt.
Europäische und afrikanische Museen schließen Kooperationsabkommen
60 Museumsleiter aus 38 europäischen und afrikanischen Ländern haben sich auf ein gemeinsames Netzwerk zur Digitalisierung und zum Austausch von Kunstwerken geeinigt. In diesem Rahmen sollten auch Wanderausstellungen gefördert werden, teilte der Leiter des senegalesischen Museums für schwarze Zivilisationen, Hamady Bocoum, in Dakar mit. Die Initiative werde die afrikanische Kunst einem breiteren Publikum zugänglich machen. Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der europäische Länder zunehmend dem Druck nachgeben, während der Kolonialzeit geplünderte Kunstwerke zurückzugeben.
Spanien und Portugal melden Rekordtemperaturen
Das spanische Festland und Portugal melden neue Hitze-Rekorde: das Thermometer stieg so hoch wie noch nie zuvor in einem April seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. In der südspanischen Stadt Córdoba wurden am Freitag laut Wetterdienst 38,8 Grad Celsius gemeldet. Im benachbarten Portugal meldete der Wetterdienst einen Rekord von 36,9 Grad. In Spanien warnen die Behörden vor erhöhter Waldbrandgefahr. Im vergangenen Jahr hatte Spanien bereits den heißesten Sommer seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen erlebt. Experten machen den Klimawandel für die ungewöhnliche Hitze verantwortlich.