Langsam gesprochene Nachrichten

29.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Pistorius betont enge Abstimmung mit USA bei Ukraine-Fragen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat bei seinem Antrittsbesuch in den USA die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Berlin und Washington bei der Unterstützung der Ukraine hervorgehoben. Deutschland und die USA hätten bei dem Thema einen „sehr engen Austausch und sehr enge Beziehungen“, sagte Pistorius während eines Treffens mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Pentagon. Der SPD-Politiker verwies auch auf das kürzlich in Berlin beschlossene neue Unterstützungspaket für die Ukraine im Umfang von 2,7 Milliarden Euro. Deutschland sei damit inzwischen der zweitgrößte Geber für die Ukraine nach den USA.
 

Tichanowskaja: Wagner-Chef Prigoschin in Belarus nicht sicher

Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja glaubt nicht, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nach seinem gescheiterten Aufstand in Russland nun eine sichere Zuflucht in ihrer Heimat gefunden hat. Prigoschin habe Kremlchef Wladimir Putin „gedemütigt“, und dieser habe anschließend klargestellt, dass er Verrätern nicht vergebe, sagte sie der Deutschen Welle. Wenn Putin dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko die Order gebe, Prigoschin loszuwerden, dann werde der dies tun. Dem Chef der russischen Privatarmee Wagner war zugestanden worden, straffrei nach Belarus zu gehen.
 

Scholz sagt Nordmazedonien Unterstützung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Nordmazedonien die uneingeschränkte Hilfe Deutschlands beim angestrebten EU-Beitritt zugesagt. Scholz versicherte bei einem Besuch des nordmazedonischen Ministerpräsidenten Dimitar Kovacevski in Berlin, Deutschland meine es sehr ernst mit der EU-Perspektive. Der Kanzler betonte den Respekt vor den Anstrengungen, die Nordmazedonien auf seinem Reformweg in Richtung EU unternehme. Kovacevski erklärte, die Regierung habe schwierige Entscheidungen treffen müssen, aber die Bürger des Balkanstaates wollten in der EU leben. Nordmazedonien habe bereits 45 Prozent der gesamten EU-Gesetzgebung übernommen.
 

Marokko ruft nach Koranverbrennung in Schweden Botschafter zurück

Nach der Verbrennung von Koran-Seiten vor einer Moschee in Stockholm hat Marokko seinen Botschafter in Schweden auf unbestimmte Zeit zurückgerufen. Das Außenministerium in Rabat bezeichnete die Aktion als „beleidigenden und unverantwortlichen Akt“, der die Gefühle von mehr als einer Milliarde Muslime verschmähe. Am Mittwoch, dem ersten Tag des islamischen Opferfestes, hatte ein geflüchteter Iraker vor der Haupt-Moschee in Stockholm den Koran mit Füßen getreten und anschließend einige Seiten daraus verbrannt. Schwedische Behörden hatten die Protestaktion zuvor genehmigt.
 

Erneut Unruhen in Frankreich nach tödlichem Schuss auf 17-Jährigen

Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle ist es in Frankreich die zweite Nacht in Folge zu Unruhen gekommen. Im Großraum Paris und an anderen Orten wurden Feuerwerkskörper gezündet sowie Autos und Mülleimer in Brand gesetzt. Der 17-Jährige war am Dienstag von einem Polizisten auf dem Fahrersitz eines Autos erschossen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte er zuvor einer Aufforderung zum Anhalten seines Wagens nicht Folge geleistet. Die Mutter des getöteten Jungen hat für den Nachmittag zu einem Trauermarsch in seiner Heimatstadt Nanterre aufgerufen.
 

Mutmaßliche sterbliche Überreste im „Titan“-Wrack gefunden

In den Trümmern des im Nordatlantik implodierten Tauchboots „Titan“ sind nach Angaben der US-Küstenwache „mutmaßliche sterbliche Überreste“ entdeckt worden. Sie seien im Wrack an der Unglücksstelle sichergestellt worden. US-Experten sollen sie nun analysieren. Die Trümmerteile der „Titan“ wurden zunächst nach St. John's auf der kanadischen Insel Neufundland gebracht. Die „Titan“ war am 18. Juni mit fünf Insassen zum Wrack des 1912 gesunkenen Luxusdampfers „Titanic“ gestartet. Nach knapp zwei Stunden brach der Kontakt zum Begleitschiff ab. Vier Tage später wurden auf dem Meeresgrund Trümmer gesichtet.