Langsam gesprochene Nachrichten

29.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russland greift wieder Ziele in Kiew an

Erstmals seit Wochen haben russische Truppen wieder die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen angegriffen. Nach Angaben von Gouverneur Oleksiy Kuleba wurden fünfzehn Menschen verletzt. Die Geschosse hätten Militäreinrichtungen am Rande von Kiew getroffen. Mehr als zehn russische Raketen schlugen zudem in der Region Tschernihiw nordöstlich der Hauptstadt ein, wie der dortige Gouverneur dem ukrainischen Fernsehen sagte. Auch Tschernihiw war in den Wochen zuvor nicht angegriffen worden.

 

Xi warnt USA vor "Spiel mit dem Feuer"

Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden haben bei einem Video-Gipfel unter anderem über die Taiwan-Frage gesprochen. Wie es von chinesischer Seite hieß, habe Xi die USA davor gewarnt, die Spannungen um Taiwan weiter anzuheizen. "Wer mit dem Feuer spielt, wird sich irgendwann verbrennen", so Xi. Biden betonte, die USA würden Chinas Bestreben, den Status quo in der Region zu ändern, weiter entschieden ablehnen. Die chinesische Führung betrachtet den Inselstaat Taiwan als Teil der kommunistischen Volksrepublik. Biden und Xi vereinbarten, einen Termin für ein erstes persönliches Treffen zu suchen.

 

Absichtserklärung für afrikanisches Pipeline-Projekt

Algerien, Nigeria und Niger schreiten bei der Planung einer Trans-Sahara-Gas-Pipeline voran. Die Energieminister der drei afrikanischen Staaten unterzeichneten in Algier eine Absichtserklärung für das Projekt. Die Leitung könnte Europa mit Brennstoff versorgen und so eine Alternative zu russischen Lieferungen sein. Das Projekt sieht vor, nigerianisches Gas durch den Niger nach Algerien zu transportieren. Von dort aus könnte es nach Italien gepumpt oder auf Flüssiggas-Tanker verladen werden. Das jahrzehntealte Projekt hat aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wieder an Bedeutung gewonnen.

 

Tote bei schweren Überschwemmungen in Kentucky

Bei heftigen Überschwemmungen im US-Bundesstaat Kentucky sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Gouverneur Andy Beshear sprach vom schlimmsten Hochwasser in der jüngeren Geschichte des Landes. Er rechnet mit weiteren Opfern. Der Bundesstaat im Osten der USA war von heftigen Regenfällen getroffen worden. Straßen verwandelten sich in Flüsse, zahlreiche Häuser wurden von schlammig-braunen Fluten überschwemmt. Anwohner retteten sich auf Hausdächer und Bäume. Meteorologen sagten für Kentucky weitere Regenfälle voraus.

 

Migranten in Mexiko dem Ersticken entronnen

Im mexikanischen Bundesstaat Veracruz haben sich mehr als hundert Migranten in letzter Sekunde aus einem verschlossenen LKW befreit. Wie die Behörden mitteilten, wurden 98 Menschen vor Ort aufgegriffen. Sie hatten den Frachtcontainer aufbrechen können, bevor der Sauerstoff aufgebraucht war. Den Angaben zufolge wollten sie illegal in die USA einreisen. Augenzeugen berichteten, dass sich etwa doppelt so viele Migranten in dem an einer Autobahn abgestellten Laster befunden hätten, die anderen seien aber geflüchtet. Zuletzt waren im Juni bei San Antonio im US-Bundesstaat Texas mehr als 50 Flüchtlinge bei glühender Hitze in einem abgestellten LKW gestorben.

 

Große UN-Mehrheit für Menschenrechts-Resolution

Die UN-Vollversammlung hat das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als eigenständiges Menschenrecht anerkannt. Für die entsprechende Resolution stimmten in New York 161 Staaten bei keiner Gegenstimme und acht Enthaltungen. Vertreter der internationalen Gemeinschaft sprachen von einem "historischen" Schritt. Die nicht rechtsverbindliche Resolution sei ein Appell an Regierungen, internationale Organisationen und die Wirtschaft. Zuletzt hatte die UN-Vollversammlung vor zwölf Jahren das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht anerkannt.