29.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
IAEA-Inspekteure reisen nach Saporischschja
Ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat sich auf den Weg zum umkämpften ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gemacht. Behördenchef Rafael Grossi schrieb auf Twitter, er sei stolz darauf, diese Mission zu leiten, die später in dieser Woche an dem Kraftwerk eintreffen solle. Russische Truppen hatten das leistungsstärkste Atomkraftwerk Europas bereits im März unter ihre Gewalt gebracht. Seitdem war es wiederholt beschossen worden, zuletzt an diesem Wochenende. Beide Seiten machen einander dafür verantwortlich und erklärten zugleich, bislang sei keine Strahlung ausgetreten.
EU-Außenbeauftragter Borrell gegen Einreiseverbot für Russen
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält ein vollständiges Einreiseverbot für Russen in die Europäische Union für "keinen guten Vorschlag". Im österreichischen Fernsehsender ORF warnte der Spanier davor, den Kontakt zur russischen Zivilbevölkerung zu kappen. Ein so umfassender Schritt hätte keine positiven Folgen. "Ich bin jedenfalls nicht dafür, dass man überhaupt keine Visa mehr ausstellt." Zudem glaube er nicht, dass es in dieser Frage in der EU die nötige Einstimmigkeit für einen Beschluss gebe.
Scholz hält bei Antrittsbesuch in Tschechien Europa-Rede
Bei seinem ersten Besuch in Tschechien als Bundeskanzler wird Olaf Scholz an diesem Montag in der Hauptstadt Prag eine Grundsatzrede zur Europapolitik halten. Dabei werde es um die Auswirkungen der "Zeitenwende" auf die Europäische Union gehen, hieß es vorab. Als "Zeitenwende" hatte Scholz Ende Februar den Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Neuausrichtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik bezeichnet. Nach seiner Rede trifft Scholz Ministerpräsident Petr Fiala.
Kolumbien und Venezuela nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf
Nach dreijähriger Eiszeit haben die beiden südamerikanischen Nachbarstaaten Kolumbien und Venezuela offiziell ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Die Regierungen in Bogotá und Caracas entsandten Botschafter in die jeweils andere Stadt. Zum Bruch gekommen war es 2019, als in Venezuela nach einer undurchsichtigen Wahl ein Machtkampf zwischen dem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaidó entbrannt war. Kolumbiens damaliger rechtsgerichteter Präsident unterstützte Guaidó. Die Wiederaufnahme der Beziehungen fällt in die ersten Amtswochen von Kolumbiens neuem, linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro.
Zwei Journalisten in Kolumbien getötet
Im Norden von Kolumbien sind zwei Journalisten getötet worden. Unbekannte eröffneten im Departement Magdalena das Feuer auf das Auto der beiden. Kolumbien gilt als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Zwischen 1977 und 2014 - noch zu Zeiten des Bürgerkriegs - wurden nach Angaben der Regierung 152 Medienschaffende getötet. In den vergangenen Jahren hat sich die Lage etwas verbessert. Vor allem Reporter, die über Umweltverschmutzung, Bergbau und Korruption berichten, werden aber immer wieder bedroht und angegriffen, wie die Organisation Reporter ohne Grenzen mitteilte.
Mindestens 32 Tote bei Kämpfen in Libyen
Bei erneuten Gefechten im Bürgerkriegsland Libyen sind am Wochenende mindestens 32 Menschen getötet und etwa 160 weitere verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Seit Freitag kam es in der Hauptstadt Tripolis zu Kämpfen zwischen Milizen, die mit den beiden um die Macht ringenden Regierungen verbündet sind. Videos zeigten beschädigte Autos und Gebäude. Seit Sonntag beruhigt sich die Lage. Straßensperrungen werden wieder aufgehoben, libysche Medien zeigen zudem Bilder der Aufräumarbeiten.