Langsam gesprochene Nachrichten

29.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Gefeuerte Außenministerin wohl aus Libyen geflohen

Wegen eines Treffens mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen in Rom ist die libysche Außenministerin Nadschla al-Mankusch entlassen worden. Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba erklärte, der Fall werde untersucht. Kurz darauf meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu, al-Mankusch sei nach Istanbul gereist. Das Bekanntwerden der Zusammenkunft hatte in Libyen massive Proteste ausgelöst. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums ging es bei dem ersten Treffen der beiden Minister unter anderem um eine mögliche Zusammenarbeit. Libyens Regierung teilte dagegen mit, es habe sich lediglich um eine „informelle“ und „unvorbereitete“ Zusammenkunft gehandelt. Eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel lehne man kategorisch ab.
 

Wahlkrise in Guatemala schwelt weiter

Der Sieg des linken Kandidaten Bernardo Arévalo bei der Präsidentenwahl ist in Guatemala offiziell bestätigt worden. Fast zeitgleich wurde seine Partei verboten. Der Korruptionsbekämpfer habe bei der Stichwahl vor neun Tagen gut 61 Prozent der Stimmen bekommen, so das Oberste Wahlgericht des zentralamerikanischen Landes. Kurz darauf wurde von einem anderen Gremium entschieden, Arévalos Partei Movimiento Semilla den rechtlichen Status vorerst zu entziehen. Begründet wurde dies mit „Unregelmäßigkeiten“ bei deren Gründung. Während des gesamten Wahlprozesses gab es Versuche des politischen Establishments, den überraschenden Sieg von Arévalo mit juristischen Mitteln zu stoppen. Die rechtsgerichtete Gegenkandidatin, Ex-First-Lady Sandra Torres, erkennt ihre Niederlage bislang nicht an.
 

USA beklagen Benachteiligung von Simbabwes Opposition

Die US-Regierung hat sich nach der Präsidenten- und Parlamentswahl in Simbabwe besorgt geäußert. Die Abstimmung habe nicht den regionalen und internationalen Standards für eine glaubwürdige Wahl entsprochen, erklärte das US-Außenministerium. Nach Angaben mehrerer Wahlbeobachtungsmissionen habe es Probleme mit der Transparenz, Unabhängigkeit, Fairness sowie der Glaubwürdigkeit gegeben. Besonders auffällig sei eine systematische Voreingenommenheit gegenüber der politischen Opposition im Vorfeld der Wahlen gewesen, hieß es. Das US-Außenministerium forderte Simbabwes Wahlkommission auf, die Ergebnisse der einzelnen Wahllokale öffentlich zugänglich zu machen, um das Vertrauen in das Ergebnis zu stärken.
 

Minister wegen Uniformenkauf unter Druck

In der Ukraine hat Verteidigungsminister Oleksij Resnikow erneute Korruptionsvorwürfe gegen sein Haus zurückgewiesen. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, das Verteidigungsministerium in Kiew habe Ende 2022 einen Vertrag mit einem türkischen Unternehmen über die Lieferung von Winteruniformen abgeschlossen. Deren Preis habe sich nach Vertragsabschluss verdreifacht. Resnikow erklärte, bei dem Uniformenkauf sei alles im Einklang mit dem Gesetz und über Ausschreibungsverfahren erfolgt. Die Ukraine bemüht sich, EU-Standards bei der Korruptionsbekämpfung zu erreichen. Wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit bei der Rekrutierung von Soldaten hatte Staatschef Wolodymyr Selenskyj Anfang August alle regionalen Verantwortlichen entlassen.
 

Popsänger wegen Kritik an Kleidungsvorschriften verhaftet

Die iranische Justiz hat den Musiker Mehdi Yarrahi offenbar wegen eines Liedes zur Kopftuchpflicht im Iran festgenommen. Der Sänger hatte am Freitag den Song „Roosarito“ (Dein Kopftuch) im Internet veröffentlicht. Das neue Lied des 41-Jährigen ist ungewöhnlich kritisch und bezieht sich auf die von Frauen angeführte Protestbewegung in der Islamischen Republik. Die iranische Justiz gab bekannt, Yarrahi sei im Zusammenhang mit einem „illegalen Lied“ inhaftiert worden, das „die Moral und die Bräuche der muslimischen Gesellschaft in Frage“ stelle.
 

Regionalverbände wollen Rubiales-Rücktritt

Der Kuss-Skandal um Spaniens Fußball-Verbandschef zieht weiter große Kreise. Die Präsidenten der spanischen Regionalverbände haben den sofortigen Rücktritt von Luis Rubiales gefordert. Nach einer Sitzung am Montagabend gab der Verband bekannt, die „inakzeptablen Verhaltensweisen“ von Rubiales hätten dem Image des spanischen Fußballs schwer geschadet. Hintergrund: Der Chef des Nationalverbandes RFEF hatte eine Spielerin nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney bei der Siegerehrung auf den Mund geküsst. Dies hatte im In- und Ausland Kritik und Empörung ausgelöst. Einen Rücktritt lehnt Rubiales bislang ab.