30.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA sehen "Neupositionierung" statt "Rückzug" russischer Truppen von Kiew
Das US-Verteidigungsministerium reagiert skeptisch auf die Ankündigung Russlands, seine militärischen Aktivitäten gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew radikal zu verringern. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, bisher scheine nur eine "kleine Zahl" russischer Soldaten von Kiew abzuziehen. Das sei aber kein "Rückzug", sondern eine "Neupositionierung" der Truppen. Es drohe eine "Großoffensive gegen andere Regionen in der Ukraine". Die Gefahr für Kiew sei nicht vorbei. Russland hatte angekündigt, die militärischen Aktivitäten bei Kiew und Tschernihiw würden reduziert, um das Vertrauen zu stärken.
USA verlegen weitere Kampfflugzeuge und Soldaten nach Osteuropa
Die US-Streitkräfte bringen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weitere Kampfflugzeuge, Transportmaschinen und Soldaten nach Osteuropa. Eine Einheit von rund 200 Marineinfanteristen sei nach einem Manöver in Norwegen nach Litauen geflogen worden, erklärte das Pentagon. Zudem würden aus den USA zehn Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Hornet und einige Hercules-Transporter mit rund 200 Soldaten nach Osteuropa verlegt. Ihr genaues Ziel sei noch unklar. Erst am Montag hatten die USA verkündet, sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung in Deutschland zu stationieren.
Belgien und andere EU-Länder weisen russische Diplomaten aus
Vier EU-Staaten verweisen dutzende russische Diplomaten des Landes: Belgien schickt 21 Vertreter der russischen Botschaft und des Konsulats wegen Spionageverdachts nach Hause, wie Außenministerin Sophie Wilmès mitteilte. Der Schritt sei mit den Niederlanden abgestimmt. Dort müssen 17 russische Diplomaten das Land verlassen, die als Geheimdienstoffiziere eingestuft worden waren. Irland verweist vier russische Diplomaten des Landes, in Tschechien ist ein Diplomat betroffen. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau kündigte Vergeltung nach dem "Prinzip der Gegenseitigkeit" an.
Neuer Anlauf für Waffenruhe im Jemen
Nach den Huthi-Rebellen hat auch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition eine Waffenruhe für den Jemen angekündigt. Einer Meldung der staatlichen saudischen Presseagentur SPA zufolge soll sie ab Mittwochmorgen und für die Dauer des islamischen Fastenmonats Ramadan gelten. Es gehe darum, "die geeigneten Bedingungen" für den Erfolg der Gespräche und "ein positives Umfeld für den Friedensschluss im Jemen zu schaffen", hieß es weiter. In dem seit 2015 andauernden Krieg wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten fliehen.
Mindestens fünf Todesopfer bei Anschlag in Israel
Beim dritten Anschlag binnen einer Woche sind in Israel fünf Menschen getötet worden. Dies bestätigte ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka. Ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann eröffnete nach Polizeiangaben in der Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv gezielt das Feuer auf Passanten. Polizisten hätten ihn erschossen. Nach israelischen Medienberichten handelt sich um einen Palästinenser aus dem Westjordanland. Regierungschef Naftali Bennett sagte, sein Land sei mit einer "mörderischen arabischen Terrorwelle" konfrontiert. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte den Angriff.
Hubschrauber mit UN-Beobachtern im Kongo abgestürzt
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist ein Hubschrauber der UN-Mission MONUSCO verunglückt. Dabei kamen alle acht Insassen ums Leben. Nach UN-Angaben handelt es sich um sechs pakistanische Besatzungsmitglieder und zwei Militärs aus Russland und Serbien. Das kongolesische Militär machte Rebellen für den Absturz in der Provinz Nord-Kivu verantwortlich. Ein Sprecher der Rebellenbewegung M23 bestritt, den Hubschrauber abgeschossen zu haben. Die Maschine befand sich auf einem Aufklärungsflug über einem Gebiet, aus dem rund 6000 Menschen wegen anhaltender Kämpfe geflohen sind.