30.03.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Britischer König Charles III. hält Rede im Bundestag
Mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Berlin setzt der britische König Charles seinen dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland fort. Der Monarch und Ehefrau Camilla werden dazu von der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey begrüßt. Danach empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz das Paar. Als erster Monarch überhaupt hält Charles am Mittag zudem eine Rede im Bundestag. Am Mittwoch hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Monarchen und sein Frau mit einem Staatsbankett geehrt. Deutschland ist das erste ausländische Reiseziel des neuen Königs vor seiner Krönung am 6. Mai.
Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gescheitert
Die Gewerkschaften Verdi und dbb beamtenbund haben die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für gescheitert erklärt. Auch die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam habe keine Einigung mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen ergeben. Jetzt soll nach dem Willen der Arbeitgeber eine Schlichtung beginnen. Dadurch gilt eine Friedenspflicht, sodass es über die Osterfeiertage nicht zu weiteren Warnstreiks kommen wird. In den vergangenen Wochen hatten die Gewerkschaften bundesweit Kindertagesstätten, Verkehrsbetriebe, Müllentsorgung und andere Bereiche des öffentlichen Lebens teilweise lahmgelegt.
Ukrainische Vize-Ministerin geht von hohen russischen Verlusten aus
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hat erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte gegeben. Demnach seien die Zahlen der Toten auf russischer Seite deutlich höher als auf der ukrainischen. "Es gibt Tage im Osten, an denen das Verhältnis der Todesopfer bei eins zu zehn liegt", teilte sie mit. Das sei natürlich nicht jeden Tag der Fall und das durchschnittliche Verhältnis sei niedriger. Die Ukraine veröffentlicht täglich eine Statistik mit den angeblichen Verlusten der russischen Streitkräfte. Demnach haben diese mehr als 172.000 Tote zu beklagen.
Mexiko ermittelt gegen Verdächtige nach Brand in Migrantenunterkunft
Nach dem Tod von 39 Migranten bei einem Brand in einer Abschiebe-Einrichtung im Norden Mexikos ermitteln die Behörden wegen eines Tötungsdelikts gegen Aufseher. Acht Angestellte stehen im Verdacht, für den Tod der eingesperrten Migranten verantwortlich zu sein. "Keiner der Beamten und keiner der privaten Sicherheitsleute haben etwas unternommen, um die Tür für die Migranten zu öffnen, die sich im Inneren befanden, während es schon brannte", erklärte Staatsanwältin Sara Irene Herrerías Guerra. Nach offiziellen Angaben hatten Insassen Matratzen angezündet, um gegen ihre geplante Abschiebung zu protestieren.
VW-Tochter in Brasilien bricht Verhandlung zu Sklavenarbeit ab
Volkswagen do Brasil hat in einer Anhörung zu möglicher Sklavenarbeit in einer Tochterfirma in den 1970er und 1980er Jahren nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Verhandlungstisch verlassen. Das Unternehmen habe erklärt, kein Interesse an einem außergerichtlichen Abkommen mit der Anklagebehörde zu haben. Es geht es um Entschädigungen für Arbeiter auf einer Farm, die dort misshandelt und in elenden Verhältnissen untergebracht worden sein sollen. Mit der Farm wollte die brasilianische VW-Tochter in die Fleischwirtschaft einsteigen. Nun wird die Staatsanwaltschaft vermutlich Anklage erheben.
Papst Franziskus wegen Atemwegsproblemen im Krankenhaus
Papst Franziskus ist mit einem Atemwegsinfekt in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie das Presseamt des Vatikans bestätigte, klagt das Kirchenoberhaupt schon seit Tagen über Probleme. Franziskus werde "einige Tage" zur Behandlung in der Gemelli-Klinik bleiben, hieß es weiter. Geistliche und Gläubige aus aller Welt äußerten sich in sozialen Netzwerken besorgt über die Gesundheit des Papstes und wünschten ihm schnelle Genesung. Wegen diverser gesundheitlicher Probleme gibt es seit längerem Spekulationen über einen möglichen Rücktritt, den Franziskus zuletzt aber explizit ausschloss.
Deutscher Nationalpreis für Maler Anselm Kiefer
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer erhält den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis. Damit werde ein Künstler geehrt, der sich nach Weltkrieg und Holocaust mit der Frage der Identität und Nation auseinandergesetzt habe, erklärte die Deutsche Nationalstiftung in Hamburg. Der 78-Jährige zähle zu den wichtigsten Kunstschaffenden der Gegenwart. Den mit 20.000 Euro verbundenen Förderpreis teilen sich ein französisches und ein deutsches Orchesterprojekt für Kinder und Jugendliche. Die Auszeichnungen sollen am 6. Juli in Berlin verliehen werden. Die Laudatio hält der Kunsthistoriker und Journalist Florian Illies.