30.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA trainieren in Deutschland ukrainisches Militär
Die US-Armee hat mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten in der Bundesrepublik begonnen. Bei dem Training gehe es unter anderem um die Bedienung von Haubitzen und Radarsystemen, erläuterte Pentagon-Sprecher John Kirby in Washington. Die Ausbildung erfolge in Abstimmung mit Deutschland. Die Vereinigten Staaten unterstützen die Ukraine im Krieg gegen Russland mit Waffenlieferungen in großem Umfang. Bei einem Ministertreffen auf der US-Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz hatte Deutschland kürzlich nach langem Zögern ebenfalls die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zugesagt.
Lawrow kritisiert westliche Medienberichterstattung
Russland sieht sich nach den Worten seines Außenministers Sergej Lawrow nicht im Krieg mit der NATO. Auch drohe Russland nicht mit Atomwaffen, westliche Medien übertrieben bei diesem Thema, sagte Lawrow in einem Interview des Senders Al-Arabija. "Wir spielen nicht mit einem Atomkrieg", wurde der Minister von russischen Agenturen wörtlich zitiert. Lawrow hatte kürzlich vor einer realen Gefahr eines Dritten Weltkriegs gewarnt. Außerdem hatte Russland Ende Februar Abschreckungswaffen in Alarmbereitschaft versetzen lassen, was weltweit als Drohung mit dem atomaren Arsenal verstanden worden war.
Lebenslange Haft für IS-Mitglied in den USA
In den USA ist ein früheres Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Strafmaß gegen den britischen Ex-Staatsbürger Alexanda Amon Kotey wurde von einem Bundesgericht in Alexandria verkündet. Der 38-Jährige war an der Geiselnahme und Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie der Entwicklungshelfer Peter Kassig und Kayla Mueller in Syrien beteiligt gewesen. Er gehörte einer IS-Zelle an, die wegen der Herkunft und des Akzents ihrer Mitglieder als "The Beatles" bekannt wurde.
Ecuadors Präsident ruft Ausnahmezustand in drei Provinzen aus
Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso hat wegen der ausufernden Gewalt von Drogenbanden in drei Provinzen einen 60-tägigen Ausnahmezustand verhängt. Nach seinen Angaben trat die Maßnahme in den Küstenprovinzen Guayas, Manabí und Esmeraldas in Kraft. Er habe dort die Mobilisierung von 4000 Polizisten und 5000 Soldaten angeordnet. Für einige Städte rund um die Wirtschaftsmetropole Guayaquil gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre. Durch Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Drogenhandel wurden in Ecuador seit Jahresbeginn nach Angaben der Behörden 1255 Menschen getötet.
Tödlicher Angriff auf israelischen Wachposten
Im Westjordanland ist ein Wachmann am Eingang der israelischen Siedlung Ariel erschossen worden. Zwei Angreifer eröffneten das Feuer auf den Mann und flüchteten dann mit einem Auto, wie die israelische Armee mitteilte. Ein Sprecher der radikalislamischen Hamas, die von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird, bezeichnete die Attacke als - so wörtlich - "heroische Operation zum Abschluss des heiligen Monats Ramadan". Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern hatten sich zuletzt wieder erheblich verschärft.
Kavala-Urteil hat diplomatisches Nachspiel
Als Reaktion auf die Verurteilung des Kulturförderers Osman Kavala zu lebenslanger Haft hat das Auswärtige Amt den türkischen Botschafter in Berlin einbestellt. Das "schockierende Urteil" gegen Osman Kavala sei eine "weitere schwere Belastung" für die Beziehungen Deutschlands und der EU zur Türkei, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Im Gegenzug wurde der deutsche Botschafter in Ankara ins türkische Außenministerium einbestellt. Jürgen Schulz sei klar gemacht worden, dass die Türkei alle Versuche der Einmischung in ihre Justiz oder Politik zurückweise, hieß es.
Boris Becker zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Ein Gericht in London hat den ehemaligen Tennisstar Boris Becker zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Mindestens die Hälfte der Strafe muss er absitzen. Der dreifache Wimbledon-Sieger hatte Vermögen im Wert von mehr als einer Million Euro in seinem Insolvenzverfahren nicht offengelegt. Eine Jury hatte Becker deshalb vor drei Wochen in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 54-Jährige bestritt die Vorwürfe. Er kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen. Becker, der in London lebt, war 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden.