30.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Mindestens ein Toter nach russischen Angriffen auf Kiew
Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf Kiew ist mindestens ein Bewohner getötet worden. Rettungskräfte hätten drei Verletzte und 20 weitere Menschen aus einem Hochhaus im Süden der ukrainischen Hauptstadt geborgen, in dem durch herabfallende Trümmerteile ein Feuer ausgebrochen sei, berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko. Ergänzend teilte die Kiewer Militärverwaltung mit, dass in der Nacht insgesamt 20 Drohnen von den Luftabwehrsystemen über Kiew abgefangen worden seien. Russland habe ausschließlich iranische Shahed-Drohnen eingesetzt. Es war der 17. russische Luftangriff auf die Hauptstadt in diesem Monat und der dritte innerhalb 24 Stunden.
Ukrainischer Verteidigungsminister will Deutschland für Kampfjet-Koalition gewinnen
Mit Blick auf die sogenannte Kampfjet-Koalition für die Ukraine hat der Verteidigungsminister des Landes, Oleksij Resnikow, eine deutsche Unterstützung mit Flugzeugen vom Typ Eurofighter ins Gespräch gebracht. Wenn Großbritannien und Deutschland ihre Kapazitäten beim Eurofighter zusammenlegen würden, wäre das ein wichtiger Schritt, sagte Resnikow den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Berlin und London hatten es zuletzt auf absehbare Zeit ausgeschlossen, Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Einige andere Staaten haben dies dagegen in Aussicht gestellt. Konkrete Zusagen an Kiew gibt es aber noch nicht.
Polen verhängt Sanktionen gegen 365 Belarussen
Polen hat weitere 365 Vertreter des Regimes des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko auf eine Sanktionsliste gesetzt. Davon betroffen sind laut dem Innenministerium 159 Abgeordnete, Dutzende Richter, Behördenvertreter, Sportler und Journalisten. Sie dürften nicht mehr nach Polen einreisen, zudem würden ihre Vermögen eingefroren. Die Sanktionen seien eine Reaktion auf die Bestätigung des "drakonischen Urteils im Fall Andrzej Poczobut", hieß es in Warschau weiter. Das oberste Gericht von Belarus hatte am Freitag die Berufung des Aktivisten und Journalisten abgewiesen, der zu acht Jahren Straflager verurteilt worden war. Poczobut gehört der polnischen Minderheit an.
Scholz lädt Erdoğan nach Deutschland ein
Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem Telefonat zur Wiederwahl gratuliert. Dabei betonte der SPD-Politiker nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit die enge Verbundenheit zwischen Deutschland und der Türkei. Außerdem habe Scholz Erdoğan zu einem Antrittsbesuch nach Berlin eingeladen. In der Türkei rief Erdoğan die Menschen zur Einheit auf. Es sei an der Zeit, die Streitigkeiten des Wahlkampfes zu überwinden, sagte er in Ankara. Sein unterlegener Herausforderer Kemal Kiliçdaroğlu kündigte an, weiter für einen Politikwechsel zu kämpfen.
Waffenruhe im Sudan verlängert
Im Sudan haben sich die Armee und die paramilitärische Gruppe RSF auf eine Verlängerung des Waffenstillstands um fünf Tage verständigt. Saudi-Arabien und die USA teilten als Vermittlerstaaten mit, die zuvor bis Montagabend gültige Feuerpause sei zwar nicht vollständig eingehalten worden, habe aber Hilfslieferungen an rund zwei Millionen Menschen ermöglicht. Die Verlängerung solle Raum für weitere humanitäre Hilfen und für Gespräche über einen längerfristigen Waffenstillstand schaffen. Armee und Miliz liefern sich seit Mitte April einen blutigen Machtkampf.
China bringt Astronauten zu Raumstation
China hat drei Astronauten zu seiner Raumstation geschickt. Mit einer Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" startete das Raumschiff "Shenzhou 16" vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi in Nordwestchina ins All. Die drei Astronauten sollen ihre Kollegen an Bord der chinesischen Raumstation "Tiangong" nach einem halben Jahr im Weltraum ablösen. Es ist der erste Besatzungswechsel seit der Inbetriebnahme der Raumstation Anfang des Jahres. Unter den drei Astronauten ist erstmals in der chinesischen Raumfahrtgeschichte ein Zivilist. Bisher stammten alle Raumfahrer aus dem Militär.