Langsam gesprochene Nachrichten

30.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Putin stellt Reaktion auf NATO-Erweiterung in Aussicht

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die NATO vor einer Truppenstationierung in Schweden und Finnland gewarnt. In diesem Fall würde Russland in bestimmter Weise reagieren. Ansonsten habe er nichts gegen einen NATO-Beitritt der beiden skandinavischen Länder. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine wollen Schweden und Finnland ihre Neutralität aufgeben und Mitglieder des westlichen Militärbündnisses werden. Der russische Präsident warf der NATO zudem erneut imperiale Ambitionen vor. Das Bündnis nutze den Ukraine-Krieg, um seine Vormachtstellung zu behaupten, sagte Putin.
 

Höchststrafe für Bataclan-Attentäter

Der Prozess um die Terroranschläge von Paris 2015 ist nach knapp zehnmonatiger Verhandlung zu Ende gegangen. In der französischen Hauptstadt verurteilte ein Sondergericht den Hauptangeklagten Salah Abdeslam zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, die praktisch nicht verkürzt werden kann. Alle 19 übrigen Angeklagten wurden ebenfalls zu Gefängnis zwischen zwei Jahren und lebenslang verurteilt. Überlebende der Anschlagsserie und Angehörige reagierten erleichtert. Am 13. November 2015 hatten dschihadistische Angreifer im Konzertsaal Bataclan, an der Sportarena Stade de France und in Pariser Straßencafés insgesamt 130 Menschen ermordet. Etwa 350 wurden verletzt.
 

UN-Friedenstruppen bleiben in Mali

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den MINUSMA-Einsatz in Mali um ein Jahr verlängert. An dieser UN-Friedensmission ist auch die Bundeswehr beteiligt. 13 der 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums stimmten in New York für ein neues Mandat in dem westafrikanischen Krisenstaat. China und Russland enthielten sich. Malis Militärregierung kündigte allerdings an, den Zugang der UN zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen nicht garantieren zu können. Vor allem in Nordmali verüben islamistische Terrorgruppen immer wieder Anschläge auf das Militär, staatliche Einrichtungen und die Bevölkerung.
 

Marcos Junior übernimmt das Präsidentenamt auf den Philippinen

Der zum Präsidenten der Philippinen gewählte Diktatorensohn Ferdinand Marcos Junior legt an diesem Donnerstag seinen Amtseid ab. Der inzwischen 64-jährige Sohn des langjährigen Machthabers Ferdinand Marcos hatte die Wahl in dem südostasiatischen Land am 9. Mai klar gewonnen. Seine Vizepräsidentin wird Sara Duterte, die Tochter des bisherigen Amtsinhabers Rodrigo Duterte. Nach sechs Jahren autoritärer Duterte-Regierung befürchten Beobachter, dass Marcos Junior noch autokratischer auftreten könnte. Eine Verurteilung der von Brutalität und Korruption geprägten Vergangenheit seiner Familie hatte er im Wahlkampf abgelehnt.
 

Texas: Ermittlungsverfahren nach Tod von 53 Migranten eingeleitet

Nach dem Fund zahlreicher toter Migranten in einem Lastwagen in Texas haben die US-Behörden Ermittlungsverfahren gegen vier Verdächtige eingeleitet. Die zuständige Bundesstaatsanwaltschaft erklärte, unter anderem sei der Fahrer des Lkw festgenommen worden. Dem 46-jährigen wird Menschenschmuggel mit Todesfolge zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung droht ihm nach Angaben der Staatsanwaltschaft lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Der Fund der Leichen in dem völlig überhitzten Lastwagen hatte international Entsetzen ausgelöst. Zuletzt ist die Zahl der Todesopfer auf 53 gestiegen. Die Opfer waren mutmaßlich in die USA geschleust worden, San Antonio liegt nur etwa 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt.
 

R. Kelly zu langer Haftstrafe verurteilt

Der frühere Soul-Star Robert "R." Kelly muss für 30 Jahre ins Gefängnis. Ein US-Bundesgericht in New York verurteilte ihn dazu am Mittwoch wegen schwerer Sexualstraftaten. Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr nach mehrwöchigem Prozess in allen neun Anklagepunkten für schuldig befunden - darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung in den Jahren 1994 bis 2018. Kelly hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
 

Tennis: Deutsches Quartett um Kerber in Wimbledon weiter

Die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber steht in der dritten Runde des Tennisturniers von Wimbledon. Die Siegerin von 2018 bezwang die Polin Magda Linette mit 6:3, 6:3. Kerber trifft nun entweder auf die Belgierin Elise Mertens oder Panna Udvardy aus Ungarn und ist auch in dieser Partie favorisiert. Vor der 34-Jährigen waren bereits Jule Niemeier, Tatjana Maria und Oscar Otte in die dritte Runde des Grand-Slam-Turniers eingezogen.