Langsam gesprochene Nachrichten

30.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

USA wollen laut Bericht Taiwan umfangreich bewaffnen

Die US-Regierung plant laut einem Bericht Waffenlieferungen im Wert von 1,1 Milliarden Dollar an Taiwan. Die Tageszeitung "Politico" schreibt unter Berufung auf drei verschiedene Quellen, die Regierung wolle den Kongress bitten, das Paket zu billigen. Es geht demnach unter anderem um 60 Antischiffsraketen und 100 Luft-Luft-Raketen. Das US-Außenministerium wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Eine solche Lieferung würde wohl das Verhältnis zu China weiter belasten. Der Taiwan-Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte vor vier Wochen die Spannungen verstärkt.
 

Tödliche Gewalt im Irak nach Rückzug von al-Sadr

Im Irak ist es nach der Ankündigung des einflussreichen Schiitenführers Moktada al-Sadr, sich aus der Politik zurückzuziehen, zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Ärzte berichten von zwölf Toten und mehr als 250 Verletzten. Offizielle Stellen bestätigten die Angaben bislang nicht. Al-Sadr trat Medienberichten zufolge in einen Hungerstreik, um ein Ende der Gewalt zu erzwingen. Seine Bewegung war als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl hervorgegangen, hat aber nicht genügend Stimmen, um ihn zum Präsidenten zu wählen. Al-Sadrs Anhänger befürchten, dass stattdessen eine pro-iranische Regierung gebildet werden könnte.
 

Selenskyj zeigt sich siegesgewiss

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten eine Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebiete versprochen. "Wir treiben sie über die Grenze. Über unsere Grenze, an der sich nichts geändert hat", sagte Selenskyj wörtlich in seiner jüngsten Videoansprache. Darin ging er aber nur in Andeutungen auf die neue ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes ein. Niemand, der sich verantwortlich verhalte, werde im Krieg etwas zu seinen Plänen sagen, betonte der Staatschef. Die russischen Soldaten rief er auf, den Rückzug anzutreten oder sich zu ergeben.
 

Grönland-Forscher schlagen Alarm

Das Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes könnte den Meeresspiegel weitaus stärker steigen lassen als bislang vorhergesagt. Laut einer neuen Studie wird allein die bisherige globale Erwärmung einen Rückgang des Eisvolumens um 3,3 Prozent verursachen. Das würde demnach zu einem Anstieg des Meeresspiegels um gut 27 Zentimeter führen. Die Autoren der Studie geben zwar keinen genauen Zeitrahmen an, doch könnte der größte Teil dieser Entwicklung nach ihrer Ansicht bis zum Jahr 2100 geschehen. Damit würden bisherige Prognosen des Weltklimarats das Risiko für dieses Jahrhundert unterschätzen.
 

Blutige Zusammenstöße auf Madagaskar

Bei Protesten nach der Entführung eines Albino-Kindes ist auf Madagaskar die Gewalt zwischen der Polizei und wütenden Demonstranten eskaliert. Dabei wurden mindestens elf Menschen getötet, die in einer größeren Gruppe die Übergabe von vier Tatverdächtigen forderten. Ihnen wird auch vorgeworfen, die Mutter des Kindes umgebracht zu haben. Hunderte teilweise mit Macheten bewaffnete Demonstranten hatten verlangt, die mutmaßlichen Täter selbst zur Rechenschaft zu ziehen. Die Polizei schoss daraufhin mit Tränengas, um die Menge auseinander zu treiben. Schließlich wurde auch scharfe Munition eingesetzt.
 

Wohl einsamster Mann der Welt ist tot

Im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist der letzte Überlebende eines Indigenen-Stammes nach mehr als einem Vierteljahrhundert in vollständiger Isolation gestorben. Der als "Índio Tanaru" bekannte Mann sei tot in seiner Hängematte gefunden worden, teilte die für Ureinwohner zuständige Behörde mit. Alles weise auf eine natürliche Todesursache hin. Der Mann hatte seit rund 26 Jahren jeden Kontakt zur Außenwelt gemieden. Die anderen Angehörigen seines Stammes waren vermutlich in den 1990er-Jahren getötet worden.