Langsam gesprochene Nachrichten

30.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

China baut Atomwaffenarsenal rapide aus

China verfügt nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums inzwischen über mehr als 400 einsatzfähige atomare Sprengköpfe. Bis zum Jahr 2035 dürfte sich das Atomwaffenarsenal Pekings laut Pentagon fast vervierfachen. In einem in Washington veröffentlichten Bericht heißt es, falls die Chinesen das Tempo ihrer atomaren Expansion beibehalten sollten, würden sie (bis 2035) wahrscheinlich ein Arsenal von rund 1500 Sprengköpfen haben. Pentagon-Sprecher Pat Ryder warnte, dies würde zu einer wachsenden Instabilität in der Region führen.
 

Scholz warnt vor Abschottungstendenzen

Bundeskanzler Olaf Scholz und die Chefs der großen multilateralen Organisationen haben vor einer Tendenz der Abschottung in der Welt gewarnt. "Wir brauchen eine smarte Globalisierung, in der Abhängigkeiten reduziert werden", sagte Scholz nach einem Treffen mit den Präsidentinnen und Präsidenten von IWF, WTO, Weltbank, ILO und OECD in Berlin. Dabei müsse man die Welthandelsorganisation WTO stärken und dürfe beim Klimaschutz keine neuen Handelsbarrieren errichten, sagte der Kanzler. IWF-Chefin Kristalina Georgieva warnte davor, den Handel mit Ländern wie China einzuschränken.
 

Selenskyi fordert abermals ein Sondertribunal

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Forderung nach einem Sondertribunal wegen des russischen Angriffskriegs wiederholt. Zwar arbeite die Ukraine bereits mit vielen Ländern und Organisationen wie dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen, damit jeder russische Mörder die verdiente Strafe erhalte, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Aber leider reichten die verfügbaren internationalen Instrumente für Gerechtigkeit nicht aus. Der ukrainische Staatschef hatte bereits im September vor der UN-Vollversammlung in New York für ein Sondertribunal geworben.
 

US-Senat stimmt für Recht auf Homo-Ehe

Mit überparteilicher Mehrheit hat der US-Senat dafür gestimmt, das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe per Bundesgesetz zu schützen. Für den entsprechenden Entwurf votierten 61 Senatoren, darunter 12 Republikaner. Es gab 36 Gegenstimmen. Das Gesetz mit dem Namen "Respect for Marriage Act"- etwa Gesetz für den Respekt vor der Ehe - muss jetzt noch vom Repräsentantenhaus verabschiedet werden. Dort haben die Demokraten von Präsident Joe Biden in diesem Jahr noch eine Mehrheit. Biden sagte nach der Senatsabstimmung, Liebe sei Liebe und Amerikaner sollten das Recht haben, den Menschen zu heiraten, den sie liebten.
 

US-Milizchef Rhodes der Verschwörung schuldig

Wegen seiner Beteiligung am Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021 ist der Gründer der rechtsextremen Miliz "Oath Keepers", Stewart Rhodes, verurteilt worden. Ein Geschworenengericht der Hauptstadt Washington sprach den 57-Jährigen und einen weiteren Anführer der Miliz der "aufrührerischen Verschwörung" schuldig. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Ihnen drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis. Laut Anklage hatten Rhodes und weitere Angeklagte Waffen und Kampfausrüstung für den fraglichen Tag gekauft. Rhodes sei während der Kapitol-Erstürmung wie ein "General auf dem Schlachtfeld" aufgetreten, sagte Staatsanwalt Jeffrey Nestler im Prozess.
 

Jedes sechste Kind wächst in Konfliktregion auf

Einem Bericht der Kinderschutzorganisation Save the Children zufolge wächst derzeit jedes sechste Kind in einer Konfliktregion auf. Demnach lebten im Jahr 2021 rund 449 Millionen Mädchen und Jungen in solchen Regionen. Mehr als die Hälfte davon - 230 Millionen - befanden sich in einem besonders gefährlichen Kriegsgebiet, wie aus einer gemeinsamen Analyse mit dem Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO hervorgeht. Das waren neun Prozent mehr als noch im Vorjahr. Besonders betroffen sind demnach Kinder im Nahen Osten. Die Daten stammen aus der Zeit vor dem Ukrainekrieg.