30.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Südafrika zieht wegen Gaza-Konflikt vor UN-Gericht
Südafrika hat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag des Völkermordes beschuldigt. Das geht aus einer Klage hervor, mit der Südafrika den IGH um eine einstweilige Verfügung ersucht. Damit soll Israel aufgefordert werden, seinen Militäreinsatz im palästinensischen Gazastreifen unverzüglich auszusetzen. Die israelische Regierung wies die Anschuldigung eines Genozids an den Palästinensern als völlig haltlos zurück. Ein Sprecher des Außenministeriums teilte mit, für das Leid der Palästinenser in Gaza sei ausschließlich die terroristische Hamas verantwortlich. Die in dem Palästinensergebiet herrschende Hamas hatte mit einem Großangriff auf Israel Anfang Oktober den Militäreinsatz ausgelöst. Die Hamas wird von den USA, Deutschland und weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft.
Erneut Drohnenattacken in Russlands Krieg gegen die Ukraine
Das russische Militär hat die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe meldete russische Kampfdrohnen, die mit mehrfachen Richtungswechseln über das Land geflogen seien. Nach russischen Angaben hat auch die Ukraine Angriffe gestartet. In grenznahen Gebieten sowie in der Region Moskau seien ukrainische Drohnen abgeschossen worden. In Belgorod sei ein Mensch ums Leben gekommen. In der vorherigen Nacht hatte Russland die Ukraine massiv bombardiert. Mehr als 30 Menschen wurden bei Drohnenattacken getötet. Damit hat sich am Freitagabend auch der UN-Sicherheitsrat befasst. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja gab der Regierung in Kiew die Schuld für die zahlreichen zivilen Opfer, weil die Ukraine ihre Luftverteidigungssysteme in Wohngebieten aufgestellt habe.
Polen reagiert harsch auf Raketenüberflug
Die Regierung in Warschau warnt Russland davor, erneut Polens Luftraum zu verletzen. Ein wiederholter Versuch werde eine schärfere Reaktion nach sich ziehen, erklärte Vizeaußenminister Wladyslaw Teofil Bartoszewski. Nach polnischen Angaben hatte Freitag früh eine russische Rakete 40 Kilometer in Polens Luftraum zurückgelegt und dann die Grenze zur Ukraine überflogen. Kampfjets seien angewiesen worden, die Rakete abzufangen und „falls nötig abzuschießen", hieß es in Warschau. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die Allianz stehe zu ihrem Mitgliedsland Polen und bleibe wachsam. Russland nennt die Vorwürfe unbegründet. Polen habe keine Beweise vorgelegt.
Argentinien verzichtet auf BRICS-Beitritt
Die zuvor angestrebte BRICS-Mitgliedschaft Argentiniens ist vom Tisch. Unter seinem neuen Präsidenten Javier Milei verzichtet das südamerikanische Land auf einen Beitritt zu der globalen Staatengruppe. Eine Mitgliedschaft werde von seiner Regierung „nicht als angemessen betrachtet", schrieb der Rechtspopulist an die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Länder. Eigentlich sollte Argentinien zum Jahreswechsel der Gruppe beitreten. Milei hatte bereits in seinem Wahlkampf angekündigt, auf die Mitgliedschaft verzichten zu wollen. Die BRICS-Staaten verstehen sich als Gegengewicht zu westlichen Ländern. Die Gruppe besteht derzeit aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Burundis Staatschef hetzt gegen Schwule und Lesben
Der Präsident von Burundi, Évariste Ndayishimiye, hat zu Gewalt gegen Homosexuelle in dem ostafrikanischen Land aufgerufen. Er forderte deren öffentliche Steinigung in Stadien. „Es wäre keine Sünde für diejenigen, die das tun", sagte Ndayishimiye bei einer im Fernsehen übertragenen öffentlichen Veranstaltung. Der Präsident kritisierte zudem westliche Länder, die andere Staaten unter der Androhung des Verlusts von Hilfen dazu drängten, die Rechte von Homosexuellen zu achten. Gleichgeschlechtliche Paare werden im christlich geprägten Burundi massiv verfolgt und müssen mit Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren rechnen. Im März wurden 24 Menschen wegen „homosexueller Praktiken" angeklagt.
Noch keine Entspannung in norddeutschen Flutgebieten
Die Hochwasserlage hält Deutschland weiter in Atem. Besonders betroffen ist das Bundesland Niedersachsen. An zahlreichen Flüssen gilt dort weiterhin die höchste Warnstufe. Zudem zogen in der Nacht erneut Regenschauer über die betroffenen Regionen in Norddeutschland. Sorge bereitet der Zustand vieler Deiche, die stark durchweicht sind. Behördenvertreter erwarten erst in der Neujahrswoche eine Entspannung. Aufgrund der Witterung und des Hochwassers müssen sich auch Bahnreisende in Nordwestdeutschland länger als geplant auf Verspätungen und Streckensperrungen einstellen.