Langsam gesprochene Nachrichten

31.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Appell zugunsten des Palästinenserhilfswerks

Mehrere UN-Organisationen haben vor einem Stopp der Finanzierung des in die Kritik geratenen UN-Palästinenserhilfswerks gewarnt. Die Entscheidung mehrerer Mitgliedsstaaten, die Mittel für UNRWA auszusetzen, würde katastrophale Folgen für die Menschen im Gazastreifen haben, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Unterzeichnet ist sie unter anderen vom UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sowie von Vertretern des Kinderhilfswerks UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO. Zwölf UNRWA-Mitarbeiter stehen im Verdacht, in den Terrorüberfall der Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober verstrickt gewesen zu sein. Die Hamas wird von vielen Staaten als Terrororganisation gelistet.
 

Machtkampf zwischen Selenskyj und seinem Oberbefehlshaber

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Medienberichten zufolge versucht haben, Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj zu entlassen. Auf Druck der USA, Großbritanniens sowie hochrangiger Militärs habe Selenskyj diese Entscheidung aber rückgängig machen müssen, berichtete die britische Zeitung „The Times“. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ meldete unter Berufung auf Oppositionsabgeordnete, der Staatschef habe Saluschnyj am Montag zum Rücktritt aufgefordert, was dieser jedoch abgelehnt habe. Die Beziehungen zwischen beiden gelten seit Wochen als angespannt. Saluschnyj ist in der ukrainischen Bevölkerung beliebt. Deshalb werden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementiert.
 

Russischer Oppositioneller Kara-Mursa in Isolationshaft

Der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa ist nach Angaben seiner Anwältin für vier Monate in Isolationshaft verlegt worden. Die Juristin sagte der Zeitung „Nowaja Gaseta“, man habe Kara-Mursa am Freitag in eine andere Strafkolonie in der sibirischen Stadt Omsk gebracht. Der Kreml-Gegner war im April wegen Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Er hatte wiederholt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisiert und westliche Sanktionen gegen den Kreml befürwortet. Der 42-Jährige ist gesundheitlich schwer angeschlagen. So leidet er unter der Nervenkrankheit Polyneuropathie.
 

Spanisches Parlament kippt Amnestiegesetz

Die geplante Amnestie für katalanische Separatisten hat im spanischen Parlament keine Mehrheit gefunden. Das Unterhaus schickte den Gesetzentwurf zur erneuten Beratung an den Justizausschuss zurück. Erst am Sonntag hatten Zehntausende Menschen in Madrid nach einem Aufruf der konservativen Opposition gegen das Vorhaben demonstriert. Der sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez hatte den katalanischen Parteien Junts und ERC die Amnestie im Gegenzug für seine Wiederwahl versprochen. Sie soll Aktivisten zugutekommen, die nach dem gescheiterten Versuch Kataloniens, sich von Spanien abzuspalten, strafrechtliche Konsequenzen fürchten müssen.
 

Warnungen vor Erdoğan-naher Gruppierung in Deutschland

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen, hat eine besondere Aufmerksamkeit im Umgang mit der neuen politischen Gruppierung DAVA angemahnt, die der türkischen Regierungspartei AKP und Staatschef Recep Tayyip Erdoğan nahestehen soll. Eine solche Gruppierung agiere ausschließlich im Sinne ihrer türkischen Mutterorganisation und passe nicht in die deutsche Parteienlandschaft, erklärte der christdemokratische Innenminister von Brandenburg. Der Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Max Lucks, wies auf Versuche der „Demokratischen Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ hin, Kontakte mit antisemitischen und islamistischen Organisationen aufzunehmen. Was hier entstehe, sei nichts anderes als eine türkische Version der AfD, so der Grünen-Abgeordnete. Die DAVA will zunächst zur Europawahl antreten.

Verdi will mit Warnstreik am Donnerstag Flughäfen lahmlegen

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsunternehmen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. In Frankfurt am Main, Berlin und neun weiteren Städten dürfte der Flugbetrieb komplett zum Erliegen kommen. Ausgenommen sind nur der Flughafen München und einige kleinere Airports. Verdi fordert in dem Tarifkonflikt 2,80 Euro mehr pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Zuschläge ab der ersten Überstunde - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten für dieses Jahr vier Prozent und für 2025 drei Prozent mehr Geld. Für Februar sind zwei weitere Verhandlungsrunden angesetzt. Die rund 25.000 Beschäftigten kontrollieren Passagiere, Gepäck und Personal zumeist im Auftrag der Bundespolizei.