31.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA sagen der Ukraine weitere Finanzhilfe zu
Die US-Regierung will der Ukraine weitere finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe zukommen lassen. US-Präsident Joe Biden habe seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat 500 Millionen US-Dollar an direkter Haushaltshilfe zugesagt, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Beide hätten auch erörtert, wie die USA weiter militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe leisten könnten. Selenskyj sagte, es sei über Verteidigungsmaßnahmen, ein neues Paket von Sanktionen sowie über finanzielle und humanitäre Hilfen gesprochen worden.
Slowakei weist 35 russische Botschaftsmitarbeiter aus
Die Slowakei hat wegen Spionageverdachts 35 Mitarbeiter der russischen Botschaft des Landes verwiesen. Ministerpräsident Eduard Heger rechtfertigte den rigorosen Schritt als dringend notwendigen Selbstschutz der Slowakei. Die 35 Diplomaten seien nicht nur überzählig, sondern stellten ein "unerträglich großes Sicherheitsrisiko dar". Das Außenministerium erklärte, die Tätigkeit eines weiteren russischen Diplomaten stehe im Widerspruch zum Wiener Abkommen über diplomatische Beziehungen. Man erwarte eine Verbesserung der Beziehungen erst, wenn Russland den Krieg in der Ukraine beendet habe.
Südossetien will über Beitritt zu Russland abstimmen
Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen. Eine Volksbefragung sei für einen solchen Schritt notwendig, sagte der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, im russischen Staatsfernsehen. Eine Vereinigung mit Moskau bezeichnete er als "strategisches Ziel". Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien - ebenso wie das Gebiet Abchasien - als unabhängigen Staat anerkannt und dort Tausende Soldaten stationiert. Abchasien hingegen plant nach Auskunft des dortigen Parlaments keinen Beitritt zu Russland.
Tunesiens Präsident löst suspendiertes Parlament auf
In Tunesien hat das Parlament erstmals seit seiner Entmachtung durch Präsident Kais Saied getagt und die vom Staatsoberhaupt verordnete Neuordnung des Staates widerrufen. Rund 120 Abgeordnete lehnten in einer Online-Sitzung die "außergewöhnlichen Maßnahmen" ab, mit denen Saied seit Juli 2021 die demokratische Verfassung von 2014 außer Kraft gesetzt hat und per Dekret allein regiert. Der Präsident verkündete daraufhin im Fernsehen die Auflösung des Parlaments. Er sprach von einer "Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates". Seine Gegner wiederum werfen ihm einen Putsch vor.
Regierung will Bundeswehr-Einsatz im Mittelmeer verlängern
Die Bundesregierung hat eine Verlängerung der deutschen Beteiligung an der EU-Marinemission "Irini" im Mittelmeer auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte eine Fortsetzung des Mandats um ein weiteres Jahr bis Ende April 2023. Darüber muss noch der Bundestag entscheiden. Bei der Mission geht es vor allem darum, mit Schiffen, Fluggerät und Satelliten das Waffenembargo gegen Libyen zu überwachen. Weitere Aufgaben sind die Verhinderung illegaler Ölausfuhren sowie die Bekämpfung von Schlepperkriminalität. An der EU-Mission sollen bis zu 300 deutsche Soldaten teilnehmen können.
Deutschland nimmt zehn deutsche IS-Anhängerinnen aus Syrien zurück
Die Bundesregierung holt übereinstimmenden Berichten zufolge zehn deutsche Anhängerinnen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit 27 Kindern nach Deutschland zurück. Die Deutschen seien in Nordsyrien an Vertreter des Auswärtigen Amts und des Bundeskriminalamts übergeben worden und sollten nach Frankfurt am Main geflogen werden, berichteten der Südwestrundfunk und die "Bild"-Zeitung. In Syrien waren sie von kurdischen Milizen in Lagern festgehalten worden. In Deutschland solle einigen der Frauen der Prozess unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gemacht werden.