Langsam gesprochene Nachrichten

31.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

EU beschließt Teil-Embargo für Öl aus Russland

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich in Folge des Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein weitgehendes Embargo für Öl-Importe aus Russland geeinigt. EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte, das Embargo umfasse mehr als zwei Drittel der Öl-Einfuhren aus Russland. Vor allem Ungarn hatte bis zuletzt eine Einigung der EU auf das mittlerweile sechste Sanktionspaket gegen Russland verhindert. Ministerpräsident Viktor Orban begründete seinen Widerstand mit der großen Abhängigkeit seines Landes von russischem Öl.


Ukraine rechnet mit neuer russischer Donbass-Offensive

Die Situation im Osten der Ukraine bleibt nach den Worten des ukrainischen Präsidenten äußerst schwierig. Dort sei nun die "maximale Kampfkraft der russischen Armee" versammelt, sagte Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine rechnet mit einem Großangriff auf das Zentrum ihrer Verteidigungskräfte im Donbass. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk ist der größte Ballungsraum, der noch unter Kontrolle Kiews steht. Hier ist auch das Oberkommando der Streitkräfte im Osten des Landes stationiert.


Südossetien sagt Volksabstimmung zu Russland-Beitritt ab

Die von Georgien abtrünnige Teilrepublik Südossetien im Kaukasus hat ein geplantes Referendum zum Beitritt zu Russland vorläufig abgesagt. Der neue Anführer der pro-russischen Enklave, Alan Gaglojew, hob entsprechende Pläne seines Vorgängers auf. In einem Dekret verwies er auf die "Unsicherheit über die rechtlichen Konsequenzen" einer Volksbefragung. Gaglojew kündigte Gespräche mit Moskau über die "weitere Integration" Südossetiens an. Russland hatte die Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistenregion und des benachbarten Abchasiens nach einem kurzen militärischen Konflikt mit Georgien im August 2008 offiziell anerkannt.


Kanada verschärft Waffengesetze

Knapp eine Woche nach dem Amoklauf an einer Grundschule in den USA hat der kanadische Premierminister Justin Trudeau strengere Waffengesetze angekündigt. Seine Regierung will den privaten Besitz von Handfeuerwaffen stoppen und Personen davon abhalten, solche Waffen nach Kanada einzuführen oder innerhalb Kanadas zu kaufen oder verkaufen, wie Trudeau mitteilte. Personen, die wegen häuslicher Gewalt auffallen, sollen ihre Waffenscheine verlieren. Zudem sollen die Strafen für den illegalen Handel mit Waffen erhöht werden. Verglichen mit den benachbarten USA sind Gewalttaten mit Schusswaffen in Kanada selten - die Tendenz ist jedoch steigend.


UN beklagen schlechte Sicherheitslage in Mali

Die Sicherheitslage in Mali hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen drastisch verschlechtert. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien über 500 Zivilisten bei Attacken des Militärs oder von Islamisten getötet worden, heißt es in einem neuen UN-Bericht. In Mali hat das Militär 2020 geputscht und stellt seitdem die Regierung. Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Kampf gegen Islamisten haben die Militärs beendet. Stattdessen baute die Militärjunta die Beziehungen zu Russland aus und engagierte nach Überzeugung Frankreichs und westlicher Verbündeter die russische Söldnergruppe Wagner.


USA und Griechenland fordern Tanker-Freigabe

Die USA und Griechenland haben den Iran aufgefordert, zwei griechische Öl-Tanker nicht länger festzusetzen. Der Iran müsse die beiden Schiffe, ihre Ladung und die Besatzung umgehend freigeben, betonten US-Außenminister Antony Blinken und sein griechischer Kollege Nikos Dendias. Die iranischen Revolutionsgarden hatten die griechischen Tanker in der vergangenen Woche beschlagnahmt. Der Schritt erfolgte, kurz nachdem Athen angekündigt hatte, man werde iranisches Öl, das auf einem russischen Tanker beschlagnahmt worden war, an die USA liefern.