31.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Machtwechsel in Brasilien
Nach einem erbittert geführten Wahlkampf hat der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva die Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien knapp gewonnen. Er kam auf 50,9 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt in Brasília bekanntgab. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro erhielt demnach 49,1 Prozent. Lula kündigte an, die verfeindeten Lager in dem südamerikanischen Land miteinander versöhnen zu wollen. Bolsonaro äußerte sich zunächst nicht. Allerdings erkannten Verbündete des amtierenden Staatschefs den Sieg Lulas an. Die Stimmung im größten Land Lateinamerikas ist angesichts der großen politischen Differenzen sehr angespannt.
Außenministerin Baerbock in Kasachstan
Außenministerin Annalena Baerbock ist in der kasachischen Hauptstadt Astana offiziell empfangen worden. Bei ihren Gesprächen mit Regierungsvertretern dürfte es vor dem Hintergrund des russischen Kriegs in der Ukraine unter anderem um eine stärkere Annäherung der früheren Sowjetrepublik Kasachstan und der gesamten Region an Europa gehen. Vor ihrem Abflug hatte Baerbock gesagt, im 30. Jahr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen sei ihre Reise auch ein Zeichen: Deutschland wende sich nicht ab. "Im Gegenteil: Wir bleiben mit Zentralasien verbunden."
Demonstration "gegen die Angst" in Prag
Auf dem Prager Wenzelsplatz haben sich Zehntausende Menschen für die weitere Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfs eingesetzt. Mit ihrer Demonstration "gegen die Angst" wollten sie zeigen, dass Tschechien stark genug sei, die aktuelle Krise zu bewältigen, und daher keine Angst zu haben brauche, erklärten die Veranstalter. Die Demonstranten führten ukrainische, tschechische und EU-Fahnen mit sich. In einer Videobotschaft wandte sich auch die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska an die Kundgebungsteilnehmer. Tschechien gehört wie die Nachbarländer Polen und Slowakei zu den vehementesten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine.
Beim Einsturz einer Brücke in Indien sterben 132 Menschen
Die Zahl der Toten beim Einsturz einer Hängebrücke über einem Fluss im Westen Indiens hat sich auf 132 erhöht. Bei dem Unglück in Morbi im Bundesstaat Gujarat sind viele Opfer ins Wasser gefallen. Die über den Fluss Machchhu führende Fußgängerbrücke war nach Sanierungsarbeiten erst vergangene Woche wiedereröffnet worden. Das Bauwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert. Zum Zeitpunkt des Einsturzes sollen 400 bis 500 Menschen auf der Hängebrücke gewesen sein.
Fremdenfeindlicher Anschlag in Dover
Bei einem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag in der südenglischen Hafenstadt Dover sind Brandsätze gegen Räumlichkeiten des Innenministeriums für Migranten geworfen worden. Dabei seien zwei Menschen leicht verletzt worden, teilte die Polizei der Grafschaft Kent mit. Bei dem Ziel des Attentats soll es sich nach Medienberichten um ein Auffanglager für Flüchtlinge handeln, die illegal über den Ärmelkanal nach Großbritannien kommen. Nach Angaben der Polizei wurde der mutmaßliche Täter tot an einer Tankstelle in der Nähe des Tatorts gefunden. Hinweise auf einen Selbstmord wurden bislang nicht offiziell bestätigt.
Nach Massenpanik in Seoul: Regierung kündigt Untersuchung an
Zwei Tage nach der Massenpanik mit mehr als 150 Toten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat die Regierung eine gründliche Untersuchung der Katastrophe angekündigt. Die Ursache des Unfalls müsse herausgefunden werden und nötige Maßnahmen müssten ergriffen werden, damit sich solch eine Tragödie nicht wiederhole, sagte Premierminister Han Duck-soo. Das Unglück in der Millionenmetropole ereignete sich, als in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon Zehntausende Menschen zu Halloween-Feiern zusammengekommen waren. In extremem Gedränge in einer schmalen Seitengasse wurden zahlreiche Menschen eingeklemmt. Viele erstickten oder wurden totgetreten.