Langsam gesprochene Nachrichten

31.10.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ganz Spanien trauert um Flutopfer in Mittelmeer-Regionen

Angesichts der Unwetter-Katastrophe in Spanien mit mindestens 95 Todesopfern hat im Land eine dreitägige Staatstrauer begonnen. Besonders dramatisch ist die Lage in der bei Urlaubern beliebten Region Valencia. Betroffen sind aber auch andere Gebiete am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia. Zahlreiche Menschen gelten noch als vermisst. Bei extrem starkem Niederschlag waren etliche Flüsse über die Ufer getreten. Mancherorts fiel innerhalb von einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Der Chef der Regionalregierung von Valencia, Carlos Mazón, wies Kritik zurück, die Bevölkerung sei zu spät vor den Wassermassen gewarnt worden. Die Verantwortlichen hätten sich strikt an die Protokolle des Zivilschutzes gehalten, versicherte Mazón.
 

Nordkorea feuert neue Interkontinentalrakete ab

Mit dem bislang längsten Testflug einer Interkontinentalrakete hat Nordkorea die Spannungen mit seinen Nachbarländern und den USA weiter verschärft. Das nahe der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuerte Geschoss, das nach Angaben der japanischen Regierung bis in eine Höhe von etwa 7000 Kilometern aufstieg, war 86 Minuten in der Luft. Nach rund 1000 Kilometern Flugstrecke stürzte es westlich der Insel Hokkaido ins Meer. Es handelte sich um den ersten Test einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete seit Dezember vergangenen Jahres. Machthaber Kim Jong Un bezeichnete den Raketenabschuss als „angemessene militärische Aktion“. Experten gehen davon aus, dass Nordkoreas Interkontinentalraketen bei flacherem Abschusswinkel potenziell das gesamte Festland der Vereinigten Staaten erreichen könnten.
 

Neue Hoffnung auf Feuerpause im Libanon

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hält eine baldige Waffenruhe zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz in seinem Land für möglich. Er hoffe, dass es dazu „innerhalb von Tagen“ kommen werde, sagte Mikati dem örtlichen Fernsehsender Al-Jadeed. Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassim erklärte sich grundsätzlich zu einer Feuerpause bereit – allerdings nur zu den „Bedingungen“ seiner Organisation, wie er betonte. Der US-Sondergesandte Amos Hochstein und der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, reisten unterdessen nach Israel, um sich mit der dortigen Regierung zu beraten.
 

Auswärtiges Amt ruft deutschen Botschafter im Iran zurück

Nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd hat der deutsche Botschafter im Iran, Markus Potzel, das Land verlassen. Der Diplomat sei „zu Konsultationen“ nach Berlin beordert worden, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Der Iran habe nun „zeitnah mit Maßnahmen“ zu rechnen, hieß es. Die Ermordung eines deutschen Staatsbürgers würde die ohnehin schon auf ein Minimum heruntergefahrenen Beziehungen Deutschlands zur Führung in Teheran „extrem belasten“. Das Auswärtige Amt hatte zuvor bereits den Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellt, um ihm den scharfen Protest gegen das Vorgehen mitzuteilen. Auch Botschafter Potzel hatte in Teheran beim Außenministerium protestiert.
 

Steinmeier beendet Griechenland-Besuch auf Kreta

Zum Abschluss seines dreitägigen Besuches in Griechenland reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf die Mittelmeer-Insel Kreta. Dort wird er im Dorf Kandanos erwartet, das 1941 von der deutschen Wehrmacht völlig zerstört worden war. Steinmeier dürfte sich für dieses Kriegsverbrechen offiziell entschuldigen. Von griechischer Seite angesprochene Fragen der finanziellen Wiedergutmachung für erlittene Kriegsschäden wies der Bundespräsident allerdings zurück. Diese Fragen seien aus deutscher Sicht abschließend völkerrechtlich geregelt, betonte Steinmeier. Griechenland fordert – je nach Rechenweise – insgesamt eine Summe zwischen 278 und 341 Milliarden Euro von der Bundesrepublik.
 

Zwei Karibik-Inseln haben höchsten Flüchtlingsanteil

Inseln in der Karibik und im Pazifik haben in den vergangenen zehn Jahren – gemessen an ihrer Bevölkerung – die meisten Flüchtlinge weltweit aufgenommen. Das geht aus einer Untersuchung des Norwegischen Flüchtlingsrats NRC hervor. Demnach führt Aruba in der südlichen Karibik die Rangliste an. Dort machten Flüchtlinge gut 16 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, die bei gut 100.000 liegt. Bei den Betroffenen handele es sich zumeist um Venezolaner. An zweiter Stelle liege die benachbarte Insel Curaçao – vor Montenegro in Südosteuropa und dem Inselstaat Nauru im Pazifischen Ozean. Diesen erreichten vor allem Bootsmigranten, die eigentlich nach Australien wollten. In absoluten Zahlen nahm laut NRC jedoch die Türkei weltweit die meisten Flüchtlinge auf. Von 2014 bis 2023 waren es mehr als 3,4 Millionen.