Manuskript

50 Jahre „Tatort“ – Jubiläum einer Krimiserie

Er ist die berühmteste Krimiserie im deutschen Fernsehen: der „Tatort“. Zum Konzept gehören gegensätzliche Charaktere, persönliche Schicksale und gesellschaftliche Themen. Jetzt ist die Kultserie 50 geworden.
 

„Taxi nach Leipzig“ – so hieß die allererste Folge der Krimiserie „Tatort“, die 1970 im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Es war eine Familiengeschichte aus der Zeit, als Deutschland noch in zwei Länder, die BRD und die DDR, geteilt war. Von Anfang an war der „Tatort“ ein Spiegelbild der deutschen Gesellschaft – mit all ihren Problemen. Nun feiert die Kultserie ihr 50. Jubiläum.

Das Konzept: Der „Tatort“ spielt jede Woche in einer anderen Stadt von Hamburg bis München. Und jede Stadt hat ihre eigenen Kommissare, Männer wie Frauen, die alles andere als perfekt sind: Sie haben einen Bauch oder eine große Nase und oft auch private Probleme und schwierige Schicksale: alleinerziehend, beziehungsunfähig oder Ex-Alkoholiker. Die vielen gegensätzlichen Charaktere machen den „Tatort“ auch nach fünf Jahrzehnten noch spannend und abwechslungsreich

Die Beliebtheit bei den Zuschauern ist jedenfalls ungebrochen. Der „Tatort“ ist die einzige Fernsehserie, die regelmäßig in Kneipen läuft. Das kennt man sonst nur von Fußballspielen oder dem Eurovision Song Contest. Man sitzt beim Bier zusammen, sieht sich gemeinsam die aktuelle Folge an und diskutiert darüber. Und auch in den sozialen Medien zeigt sich die Begeisterung der Fans: Jeden Sonntagabend gibt es dort Kommentare zur neuesten Folge. 

Auch international wird der „Tatort“ vermarktet – unter dem Titel „Scene of the Crime“, einer wörtlichen Übersetzung des Originaltitels. In 50 Ländern wurden schon „Tatort“-Folgen gezeigt – von Australien über den Iran bis Belarus. Nur in die USA hat es bisher erst eine einzige Folge geschafft, die 1973 auf Englisch produziert wurde. Die deutschsprachigen Folgen dagegen haben es schwer, denn Untertitel sind dort genauso unbeliebt wie Synchronfassungen