„Harry – gefangen in der Zeit“ im DaF-Unterricht
Ein humorvoller Video-Sprachkurs in englischer Sprache, in den mit jeder Folge mehr deutschsprachige Dialoge eingestreut werden: Mit „Harry – gefangen in der Zeit“ lernt man Deutsch ganz intuitiv.
- abwechslungsreicher bilingualer Sprachkurs, der die Lernenden mit dem Protagonisten quer durch Deutschland schickt
- mit Videos, interaktiven Übungen, Manuskript, Wortschatz, Landeskunde- und Grammatikseiten sowie zusätzlichen Arbeitsblättern mit kommunikativen Aktivitäten
- zusätzlich kann eine reine Hörspielversion als Audio heruntergeladen werden, die auch ohne visuellen Input funktioniert
- für den Einsatz im Unterricht und zum Selbstlernen, für Lernende mit guten Englischkenntnissen
- für Lernende ab A1 (ohne Vorkenntnisse) bis A2
- je 50 Folgen für A1 und A2.
Ein skurriler bilingualer Sprachkurs
Harry Walkott wacht eines Morgens auf: Er findet sich allein in einem Hotel im Schwarzwald wieder, seine deutsche Freundin Julia ist verschwunden. Daraufhin versucht er, seinen Alltag selbstständig auf Deutsch zu meistern, was aber mehr schlecht als recht gelingt.
Hinderlich sind Harrys griesgrämige Art und seine mangelnden Deutschkenntnisse. Schnell wird klar: Harry mag weder den Schwarzwald noch die deutsche Sprache – und auch mit den Leuten und der Kultur tut er sich schwer. Dazu kommt, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist: Jeden Morgen aufs Neue wacht er an einem Mittwoch, dem 31. April, auf, und jeden Tag passieren zunächst dieselben Dinge, bis Harry versucht, aus der Zeitschleife zu entkommen.
Jede Folge endet mit der Aufforderung: „Helft Harry – lernt Deutsch“. Denn nur wenn Harry endlich seine Deutschkenntnisse verbessert, hat er eine Chance, aus der Zeitschleife zu entkommen.
„Harry – gefangen in der Zeit“ richtet sich einerseits an Lernende, die sich durch immersiven Unterricht, der ausschließlich auf Deutsch stattfindet, verunsichert fühlen. Die Erzählerin, die sich in einem ständigen englischsprachigen Dialog mit Harry befindet, treibt die Handlung voran. Gespräche, die Harry mit anderen Personen führt, finden dagegen auf Deutsch statt und können in Form von Sprechblasen mitgelesen werden. Unterstützt durch die Visualisierung im Stil eines Comics, Erläuterungen der Erzählerin und häufige durch die Zeitschleife hervorgerufene Wiederholungen verstehen auch Anfängerinnen und Anfänger ohne Vorkenntnisse die Dialoge und können der Geschichte folgen. Auch die Aufgaben funktionieren grundsätzlich ohne zusätzliche Erklärungen durch die Lehrperson. Die Lernenden können sie über Analogien zum Video lösen. Ganz allmählich bauen die Lernenden so intuitiv einen Grundwortschatz und grundlegende Grammatikkenntnisse auf.
Andererseits richtet sich das Format aber auch an alle, die gern mit humorvollen Geschichten lernen. Der stets übelgelaunte Antiheld Harry, der ungern und nur mit Mühe Deutsch lernt, die entnervte Erzählerin, die versucht ihm zu helfen, und die aberwitzige Geschichte von der Zeitschleife sind lustig und unterhaltsam und eignen sich auch sehr gut dazu, den gemeinsamen Unterricht aufzulockern.
Video und Zusatzmaterialien
Zu den interaktiven Übungen gibt es kurze Videos auf den jeweiligen Übungsseiten, die die einzelnen Inhalte noch einmal fokussieren. In einer Folge, in der sich Harry verletzt, werden beispielsweise wichtige Körperteile vorgestellt, die in einem Kurzvideo noch einmal aufgegriffen und in den Übungen trainiert werden. In einer anderen Folge erinnert sich Harry daran, wie ihm seine Freundin Julia die Konjugation der Verben beigebracht hat, was ebenfalls mithilfe eines Kurzvideos in den Übungen wiederholt und vertieft wird.
Mit dem Kurs trainieren die Lernenden folgende Fertigkeiten:
- Hörsehverstehen
- Wortschatz
- Grammatik
- kommunikative Fertigkeiten (vor allem über die zusätzlichen Arbeitsblätter, zu finden unter dem Menüpunkt „Other tools“ – „Download ideas for lessons and exercises“)
Die Übungen lassen sich interaktiv bearbeiten. Für den Unterricht empfiehlt es sich jedoch, die Medien zum Beispiel über einen Beamer im Kurs zu zeigen. Alle zusätzlichen Materialien (wie Grammatikerklärungen, Vokabellisten oder landeskundliche Informationen) können Sie bei Bedarf ausdrucken und im Kurs verteilen. Diese finden Sie ebenfalls unter „Other tools“ im Menü der jeweiligen Folge.
Der Einsatz im Unterricht
Setzen Sie „Harry – gefangen in der Zeit“ von Beginn an begleitend zu Ihrem Lehrwerk im Unterricht ein. Da die Geschichte durch die englischsprachigen Erläuterungen sehr gut zu verstehen ist, werden Sie das Einstiegsniveau sonst nach wenigen Wochen Unterricht übertreffen, sodass die Lernenden unterfordert wären.
Wenn Sie mit einem A2-Kurs beginnen, können Sie den Lernenden zu Beginn die erste A1-Folge im Unterricht zeigen und damit das Format vorstellen. Die restlichen A1-Folgen können Sie auf die Lernenden verteilen. Sie sehen sich „ihre“ Folgen als Hausaufgabe an und fassen die Inhalte dann im Kurs zusammen.
Grundsätzlich können Sie die etwa achtminütigen Videos gut zur Auflockerung im Unterricht nutzen, zum Beispiel für den Einstieg oder als Abschluss eines jeden Unterrichtstags. Mit dem dazugehörigen Material lässt sich etwa eine Unterrichtseinheit gestalten – bei Bedarf auch etwas weniger.
Spielen Sie zunächst das Video ab. Die Lernenden fassen auf Englisch oder in ihrer Muttersprache im Plenum die Handlung zusammen, solange ihre Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen. Später kann die Zusammenfassung auch auf Deutsch erfolgen. Anschließend geben die Teilnehmenden wieder, welche Inhalte auf Deutsch präsentiert wurden. Leiten Sie so zu den interaktiven Übungen über. Zeigen Sie die kurzen Erklärvideos auf der jeweiligen Übungsseite im Plenum und lassen Sie die Lernenden anschließend die Übungen bearbeiten. Vergleichen Sie die Lösungen im Plenum. Da es sich bei den Inhalten vor allem in den ersten Folgen um essenzielle Grundlagen handelt, werden sie auch in Ihrem kurstragenden Lehrwerk vorkommen. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Lernenden das jeweilige Thema zuerst mit „Harry“ oder mithilfe des Kursbuchs kennenlernen. In jedem Fall wird auch eine Wiederholung helfen, das Gelernte zu festigen.
Die Lernenden können anschließend auf Englisch oder in ihrer Muttersprache die Grammatikregeln der Lektion erklären. Unter „Other tools“ finden Sie dazu im Menü der jeweiligen Folge ein PDF, das Sie ausdrucken und im Kurs verteilen können. Unterstützen Sie das Verständnis durch direkte Vergleiche mit dem Englischen. Erklären Sie zum Beispiel, dass das Verb nach Zeitangabe und Subjekt im Englischen an dritter Stelle im Satz steht, während es in einem deutschen Aussagesatz immer an zweiter Stelle steht. Die Lernenden nennen weitere Beispiele, die Sie an der Tafel notieren können. Verteilen Sie zum Abschluss die Erklärungen zur Grammatik. Die Lernenden lesen die Regeln und Tipps noch einmal auf Englisch und nehmen die Grammatikerklärungen in ihre Unterlagen auf. Besprechen Sie bei Bedarf eventuell verbliebene offene Fragen oder Probleme. Alternativ können Sie die Materialien auch als Hilfsmittel bei der Bearbeitung der Übungen austeilen.
Verteilen Sie dann die Wortschatzliste der jeweiligen Folge, die Sie ebenfalls als PDF unter „Other tools“ im Menü der Folge finden. Die Lernenden decken die rechte, englischsprachige Spalte ab. Sie lesen die deutschen Vokabeln und überprüfen, ob sie sie richtig übersetzen können. Vokabeln, deren Übersetzung Ihre Kursteilnehmenden nicht kennen, markieren sie, um sie später zu wiederholen. In der nächsten Unterrichtseinheit können Sie zu dem neuen Wortschatz ein Vokabelspiel anbieten. Dazu können Sie zum Beispiel die Vokabelliste ausdrucken und in die deutschen und englischen Ausdrücke zerschneiden. Die Lernenden arbeiten in Partnerarbeit und ordnen die Übersetzungen zu.
Die Lernenden können in Partnerarbeit zudem kurze Dialoge mit den Wörtern und Ausdrücken der Vokabelliste schreiben. Es ist dabei zunächst nicht wichtig, einen Bezug zur Geschichte herzustellen. Im Laufe der Zeit können Sie jedoch auch dazu anregen. Freiwillige Paare lesen ihre Dialoge anschließend im Plenum vor.
In den Folgestunden können Sie den Wortschatz auch noch einmal an die Tafel schreiben und mit den Lernenden die Bedeutung der Wörter wiederholen, bevor Sie sich gemeinsam die nächste Folge anschauen. Alternativ bieten Sie die oben genannte Partnerübung mit den zerschnittenen Wortschatzkopien an. Vielleicht erinnern sich die Kursteilnehmenden auch daran, in welchem Zusammenhang die Wörter in der letzten Folge verwendet wurden, und können für einige wichtige Vokabeln zum Beispiel sagen, welche Person sie im Video benutzt. Dies bietet sich vor allem für die Niveaustufe A1 an. In A2-Kursen können die Lernenden auch versuchen zu sagen, in welcher Situation im Video die Vokabel vorkommt.
Zu jedem Video gibt es außerdem ein Arbeitsblatt zu einem bestimmten Schwerpunkt des Videos, das Sie sich als PDF unter „Other tools“ im Menü herunterladen können. Je nach behandelter Thematik lässt es sich im Anschluss an die Grammatik oder den Wortschatz bearbeiten. Teilweise behandelt es auch landeskundliche Themen. In der Einleitung finden Sie jeweils eine detaillierte Anleitung mit der passenden Sozialform und dem ungefähren Zeitaufwand.
Abschließend können Sie die Seite „Culture and society“ einsetzen. Hier finden die Lernenden einen kurzen englischsprachigen Text zu einem kulturellen oder gesellschaftlichen Thema wie zum Beispiel dem Schwarzwald oder der Walpurgisnacht. Lernende, die bereits im deutschsprachigen Ausland waren, können gegebenenfalls von ihren Erfahrungen berichten und beispielsweise erzählen, ob sie schon einmal im Schwarzwald waren oder etwas von der Walpurgisnacht gehört haben. Zu vielen Themen bieten sich auch interkulturelle Vergleiche an: Gibt es im Herkunftsland oder den Herkunftsländern der Lernenden beliebte Ferienregionen, in denen man Natur- und Aktivurlaub machen kann? Gibt es so etwas wie Aberglauben? Je nachdem, ob Ihre Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern oder aus einem Land kommen, können dabei unterschiedliche Aspekte eine Rolle spielen. Die Lernenden berichten auf Englisch oder in ihrer Muttersprache. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, auch mit Anfängerinnen und Anfängern über interessante Themen zu sprechen, für die ihre Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen. Der persönliche Austausch untereinander, der auf diese Weise möglich wird, trägt nachhaltig zu einer angenehmen Kursatmosphäre bei.
Ermutigen Sie die Lernenden, die Videos noch einmal zu Hause anzusehen und ggf. auch die interaktiven Übungen noch einmal zu bearbeiten. So können sie das Gelernte auf entspannte Weise wiederholen. Machen Sie die Lernenden in der Folgezeit darauf aufmerksam, wenn es zu Wiederholungen zwischen „Harry“ und den Inhalten im kurstragenden Lehrwerk kommt. Die Lernenden fassen dann jeweils zusammen, in welchem Zusammenhang sie die Inhalte bereits gelernt haben. So können sie direkt an Vorwissen anknüpfen, und die Wiederholung wird ihnen schon viel leichter fallen.
Nachbereitung
Sie können die Lernenden dazu auffordern, Bilder im Internet zu suchen oder Gegenstände mitzubringen, die zur jeweiligen Folge, zum kulturellen Kontext oder zum erarbeiteten Wortschatz passen. Dabei können Sie entweder Vorgaben machen oder die Teilnehmenden frei entscheiden lassen. In der nächsten Stunde können die Teilnehmenden dann in ihrer Muttersprache erklären, warum sie sich für den Gegenstand entschieden haben. Je nach Sprachstand können Sie die Teilnehmenden auch dazu auffordern, kurze Sätze auf Deutsch dazu zu schreiben.
Sie können Ihre Kursteilnehmenden auch in Kleingruppen überlegen lassen, wie es mit der Geschichte weitergehen könnte. Die verschiedenen Ideen werden anschließend auf Englisch oder in der Muttersprache der Lernenden besprochen. Lassen Sie abstimmen, welche Idee Ihren Lernenden besonders wahrscheinlich erscheint.