Materialien für den DaF-Unterricht

Ticket nach Berlin im DaF-Unterricht

Auf ihrer Reise quer durch Deutschland lösen zwei Teams mit Lernenden aus verschiedenen Ländern spannende Aufgaben. Im Mittelpunkt steht die Landeskunde – und der Spaß am Entdecken, Fragen und Ausprobieren.

Bild zum Kurs "Ticket nach Berlin", auf dem das Logo des Formats sowie ein Schwarz-Weiß-Foto der sechs Kandidatinnen und Kandidaten vor buntem Hintergrund abgebildet sind. (Quelle: DW)
  • Abenteuerspielshow mit hohem Unterhaltungswert und einem Schwerpunkt, der auf  
  • Landeskunde und Kommunikation im Alltag liegt 
  • mit ca. 5-minütigem Video, Manuskript, Wortschatz, interaktiven Übungen, Arbeitsblättern und ausführlichen Lehrerhandreichungen für einen lernendenzentrierten Unterricht 
  • für Lernende ab der Niveaustufe B1+
  • für den Einsatz im Unterricht und zum Selbstlernen 
  • 18 Folgen

Eine Abenteuerspielshow für den DaF-Unterricht 

Bei „Ticket nach Berlin“ treten zwei Teams mit jeweils drei Deutschlernenden aus verschiedenen Ländern gegeneinander an, indem sie auf einer Reise quer durch Deutschland unterschiedliche Aufgaben lösen. Dabei müssen sie sportliche, landeskundliche und kommunikative Herausforderungen meistern und „Tickets“ sammeln. Am Ende wartet auf das Team mit den meisten Tickets eine besondere Überraschung ... 

Team Süd – Kristina aus Russland, Nasser aus Ägypten und Jonas aus Norwegen – startet mit einem Besuch der Zugspitze in den Alpen. Team Nord – Nichole aus Australien, Eric aus Kamerun und Almudena aus Spanien – löst seine erste Aufgabe auf der Insel Pellworm in der Nordsee. Die Show führt beide Teams quer durch Deutschland, ihr gemeinsames Ziel ist Berlin. 

Die Aufgaben sind so konzipiert, dass die Spielerinnen und Spieler Informationen suchen und mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch kommen müssen. So hören die Lernenden Deutsch aus verschiedenen Regionen, teilweise regional gefärbt. Sowohl die Kandidatinnen und Kandidaten als auch ihre Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner vermitteln einen Einblick in authentische Alltagssprache auf gehobenem mittlerem Lernniveau. Die ausschaltbaren Untertitel zum Video und das Manuskript zum Video können den Lernenden bei Verständnisschwierigkeiten helfen.  

Der didaktische Schwerpunkt der Videos liegt auf der Vermittlung von landeskundlichen Themen, immer wieder ergänzt durch interkulturelle Vergleiche der sechs Kandidatinnen und Kandidaten mit dem Leben in ihren Herkunftsländern. Durch die Zusatzmaterialien werden außerdem Wortschatz, Grammatik, Redemittel, kommunikative Fähigkeiten und Leseverstehen trainiert.  

Im Unterricht können Sie „Ticket nach Berlin“ zur Auflockerung und Motivation der Lernenden einsetzen. Die landeskundlichen Inhalte sind sowohl für Lernende außerhalb Deutschlands interessant als auch für Lernende, die in Deutschland leben und Bezüge zu ihrer eigenen Alltagsrealität herstellen können. Besonders geeignet ist das Format außerdem für Kurse, in denen die Teilnehmenden wenig oder nur ungern frei sprechen, denn die angebotenen Arbeitsblätter bieten viele Sprechanlässe und fördern durch ihre zahlreichen offenen, kommunikativen Aufgaben den Austausch im Kurs. Gleichzeitig hilft das unterhaltsame, lustige Format im Stil einer Reality-Show, Sprechhemmungen zu überwinden. 

Der Einsatz im Unterricht 

Wenn Sie nur wenig Zeit für Vorbereitungen haben, finden Sie zu jeder Folge unter den zugehörigen „Extras“ im Menü einen Lehrerkommentar und dazu passende Arbeitsblätter. Der Lehrerkommentar beinhaltet einen Unterrichtsplan mit detaillierten Vorschlägen für den Einstieg und die Erarbeitung des Videos und führt Sie durch die zugehörigen Arbeitsblätter. In den Lehrerkommentaren sehen Sie, welche Fertigkeiten jeweils trainiert werden und welche Sozialform für jedes Arbeitsblatt empfohlen wird. Auch die Minutenangaben zum Video werden jeweils mitgeliefert. Die Arbeitsblätter zu allen Folgen finden Sie außerdem auf der Startseite des Formats als „19. Folge“ mit dem Titel „Extras“. Sie beinhalten neben der Didaktisierung des Videos und Aufgaben zu Wortschatz und Grammatik auch Lesetexte mit Zusatzinformationen zur Landeskunde und kommunikative Aufgaben wie Rollenspiele oder Diskussionsrunden. Klicken Sie dazu zunächst auf Start und anschließend auf den Menüpunkt „Extras“.  

Um das Format in Ihrem Kurs einzuführen, empfiehlt es sich, zunächst das Video der Folge „Unsere Kandidaten“ zu zeigen und das dazugehörige didaktische Material bearbeiten zu lassen. So lernen die Teilnehmenden die beiden Teams kennen und erfahren, worum es in der Show geht. Außerdem können Sie mit Ihrem Kurs die Spielregeln besprechen, zu denen Sie unter dem Menüpunkt „Extras“ in Folge 19 eine Zusammenfassung finden. Hängen Sie den „Weg der Teams auf der Landkarte“ aus Folge 19 ausgedruckt im Kursraum auf. So können die Lernenden nachvollziehen, wo in Deutschland die jeweilige Folge spielt.  

Im Anschluss an die Einführung ist der Kurs grundsätzlich so konzipiert, dass die Folgen in der Reihenfolge 1 bis 18 eingesetzt werden sollten, da die beiden Teams in jeder Folge Punkte sammeln. Abgesehen von dieser Spieldynamik ist es aber auch möglich, die Folgen in einer anderen Reihenfolge anzusehen und zu bearbeiten – oder nur einzelne Folgen einzusetzen. Zum Beispiel können Sie sie passend zu den Themen Ihres kurstragenden Lehrwerks auswählen. Dazu ist es wichtig, zu wissen, dass meistens zwei Folgen einen gemeinsamen thematischen Schwerpunkt haben, zu dem Team Süd und Team Nord jeweils unterschiedliche Aufgaben bekommen: 

  • Folgen 1 und 2: Geografie (Berge und Meer), Natur, Wetter und Klima 
  • Folgen 3 und 4: moderner Wassersport in Großstädten
    Achtung: In diesen beiden Folgen wird jeweils ein Kandidat, der nicht gut oder nicht schwimmen kann, mit seiner Angst vor Wasser konfrontiert. Falls an Ihrem Kurs Lernende mit Fluchterfahrung teilnehmen, kann das starke negative Erinnerungen auslösen. In diesem Fall können Sie die beiden Folgen auslassen. Fassen Sie das Geschehen kurz zusammen (Team Süd surft in München auf der Eisbachwelle und Team Nord probiert sich in Hamburg im Stand-Up-Paddling) und teilen Sie den Lernenden den Punktestand am Ende mit (2:2). 
  • Folgen 5 und 6: Gartenkultur, Gemeinschaftsgärten, Vorschriften und Regeln, Guerilla Gardening 
  • Folgen 7 und 8: Lebensmittelproduktion, Essen und Tradition, Weinanbau und Krabben 
  • Folge 9: Wettrennen: Team Süd in einer Seifenkiste, Team Nord mit einem Schlickschlitten
  • Folgen 10 und 11: Wohnen, Mehrgenerationenhäuser, Kommunen, Normalität und Alternativkultur, Zusammenleben
  • Folge 12: Verkehrsmittel, öffentlicher Verkehr
  • Folgen 13 und 14: traditionelle Küche in Magdeburg und Weimar
  • Folgen 15 und 16: Tauschen und Handeln
  • Folgen 17 und 18: Finale in Berlin, Ost- und Westberlin, DDR und BRD, Sehenswürdigkeiten in Berlin 

Das Format ist für einen lernendenzentrierten Unterricht konzipiert: In den Lehrerhandreichungen finden Sie Arbeitsphasen im Plenum, die von Ihnen als Lehrkraft angeleitet werden. Abgesehen davon können die Lernenden selbstständig mit den Materialien arbeiten. Ermutigen Sie sie, die Arbeitsanweisungen gründlich zu lesen und bei Fragen zunächst selbst zu recherchieren. Gehen Sie in Partner- und Gruppenarbeitsphasen durch den Raum und unterstützen Sie die Lernenden bei Bedarf individuell.  

Als Hausaufgabe können die Lernenden die interaktiven Übungen machen. So wiederholen sie die erarbeiteten Inhalte mit einigem zeitlichen Abstand noch einmal und werden motiviert, das zugehörige Video bei Bedarf noch einmal anzuschauen. Machen Sie Ihre Lernenden auf die an- und ausschaltbaren Untertitel, das Manuskript und die Wortschatzliste aufmerksam, die sie zusätzlich nutzen können. 

Die Arbeitsblätter der einzelnen Folgen ergeben ein 165 Seiten starkes Arbeitsbuch. Zur Ergebnissicherung können Sie die Lernenden ermutigen, sich dafür einen Extraordner anzulegen. Wenn Sie das Format regelmäßig bearbeiten, zum Beispiel einmal in der Woche, können die Lernenden zum Einstieg jeweils die Inhalte der vorangegangenen Folge zusammenfassen. Dabei hilft ihnen ein Blick in den Ordner.  

Wenn Sie das Format nur einmal oder wenige Male im Kurs nutzen möchten, können Sie die Teilnehmenden zur Vorentlastung fragen, welche Spielshows sie kennen, worum es darin geht und ob sie selbst Spielshows sehen. Anschließend können Sie die ersten beiden Folgen zeigen, um das Format vorzustellen. Je nach Zeitaufwand und Lernziel lassen Sie die Zusatzmaterialien bearbeiten oder springen dann direkt zu einer oder zwei Folgen, die Sie zeigen möchten zum Beispiel, weil sie besonders gut zu Ihren Kursinhalten passen. Ermutigen Sie die Lernenden, die restlichen Folgen in ihrer Freizeit zu sehen und die digitalen Übungen zu machen. 

Weiterführende Aufgaben 

Diskutieren Sie mit Ihrem Kurs darüber, welche Aufgaben die Teilnehmenden besonders interessant, schwierig oder vielleicht auch unangenehm für die Teams finden. Stellen Sie dazu ggf. Redemittel zur Verfügung, wie z. B. Die Aufgabe finde ich peinlich, weil ... “, „Ich hätte mich nicht getraut, den Mann anzusprechen. Denn ich finde, dass ...“ 

Alternativ können Sie Ihren Kurs aber auch eine Top-Ten der interessantesten Aufgaben erstellen lassen und Ihre Teilnehmenden begründen lassen, wie sie zu ihrer Einschätzung kamen.  

Wenn Ihnen viel Zeit zur Verfügung steht, können Sie Ihren Kurs auch bitten, weitere Aufgaben für Team Süd und Team Nord zu erstellen. Teilen Sie dazu den Kurs in Kleingruppen ein und lassen Sie sie Informationen über weitere Städte in Deutschland heraussuchen, die in keinem der Videos vorkamen. Lassen Sie die Gruppen sowohl Recherche-Aufgaben für die Teams finden als auch sportliche Herausforderungen. Wenn es keine Internet-Verbindung im Klassenraum gibt, können die Kursteilnehmenden sich auch auf ihren eigenen Kursort beschränken und sich interessante Aktivitäten in dieser Stadt überlegen, die sie nicht vorab recherchieren müssen. 

Ermutigen Sie die Kursteilnehmenden auch, selbst weitere Informationen anzufordern, indem sie E-Mails an die Touristeninformation oder andere Institutionen und Veranstalter schreiben. Mutige Kursteilnehmende können auch versuchen, Informationen am Telefon einzuholen. Anschließend stellen die Kleingruppen ihre Ergebnisse im Kurs vor – idealerweise in Form einer kleinen Präsentation. Wem ist es gelungen, besonders interessante Aufgaben für Team Nord und Team Süd zu finden?  

Alternativ können die Gruppen auch Aufgaben für die anderen Teilnehmenden im Kurs erstellen, die sie dann im Klassenzimmer oder in einem nahegelegenen Park durchführen - zum Beispiel im Rahmen einer gemeinsamen Kursfeier. Teilen Sie dazu ihre Klasse in mehrere Teams ein (z. B. Team Nord, Team Süd, Team Ost und Team West). Bei der Vorbereitung der Aufgaben muss natürlich darauf geachtet werden, dass sie machbar sind und keinen allzu großen zusätzlichen Aufwand oder Kosten bedeuten.