Wort der Woche

Aufmüpfig

„Du bist ganz schön aufmüpfig!“ Das ist kein Kompliment. Obwohl man das auch anders sehen kann.

„Kathrin ist frech und aufmüpfig“ steht im Brief der Lehrerin. Das scheint keine gute Nachricht aus der Schule zu sein. Wer aufmüpfig ist, widersetzt sich Autoritäten. Der Begriff ist aus dem Schweizerdeutschen übernommen: „müpfig“ heißt so viel wie „widersprechend“. Das schweizerdeutsche Wort selbst geht zurück auf „muffig“, also mürrisch, verdrießlich. 1972 wurde erstmalig ein Jahresrückblick auf besondere deutsche Wörter herausgegeben. „Aufmüpfig“ wurde zum wichtigsten Wort des vorherigen Jahres bestimmt. „Aufmüpfig“ ist eher negativ besetzt. Kathrins Eltern aber nehmen die Nachricht aus der Schule mit Humor. Sie schreiben an die Lehrerin zurück: „Kathrin hat eigene Ideen und kann sich ausdrücken. Wir sind stolz auf sie.“