Manuskript

Billigfleisch verschwindet aus Aldi-Regalen

Ab 2030 will Aldi kein billig produziertes Fleisch mehr in seinen Filialen verkaufen. Dadurch könnten sich zwar die Haltungsbedingungen für viele Tiere verbessern. Artgerecht behandelt würden sie aber immer noch nicht.

Tierschützer hatten es immer wieder gefordert und auch die Kunden waren laut Umfragen dafür: Der Discounter Aldi kündigt an, ab 2030 Billigfleisch aus den Haltungsstufen 1 und 2 aus dem Sortiment zu nehmen. Dann soll es in den Regalen nur noch Frischfleisch aus den Stufen 3 oder 4 geben, bei denen strengere Regeln für den Tierschutz gelten. Auch andere Lebensmittelhändler wie Rewe, Lidl oder Edeka wollen dabei mitmachen.

Es gibt allerdings einige Ausnahmen. Für Milch und Eier, tiefgekühltes Fleisch und Wurst sowie Spezialitäten aus dem Ausland werden die neuen Standards nicht gelten. Und auch sonst bestehen Zweifel. Lisa Kainz von der Tierschutzorganisation PETA freut sich zwar, dass ein Anfang gemacht wird. Sie findet aber auch: „Für die Tiere wird es relativ wenig Vorteile bringen, weil die Haltung auch in den Stufen 3 und 4 nichts mit Tierschutz zu tun hat.“

Wird ein Schwein in Stufe 1 gehalten, stehen ihm oft nur 0,75 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist der Raum, den das Tier selbst einnimmt – noch weniger wäre verboten. Ab Stufe 3 gibt es doppelt so viel Platz und frische Luft. Das heißt aber nicht, dass die Tiere nach draußen dürfen, denn schon mit einer offenen Stalltür gelten die Regeln als erfüllt. Artgerecht ist das nicht. Weil auch die Fäkalien nicht richtig entsorgt werden, leiden die Tiere unter starkem Stress und werden schneller krank.

Wenn Aldi nun auf Billigfleisch verzichtet, könnte das trotzdem die Tierhaltung auf der ganzen Welt beeinflussen. Schließlich hat der Discounter Filialen in vielen Ländern der Welt. Produkte aus Haltungsstufe 1 und 2 sollen aber zunächst nur in Deutschland verschwinden. Den Unterschied werden viele Aldi-Kunden an der Kasse merken, denn Billigfleisch verkauft sich bis jetzt sehr gut – trotz aller Proteste.

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