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Bundespräsident begrüßt ukrainische Flüchtlingskinder

Leander Löwe
8. März 2022

Ihre Flucht führte sie durch fünf Länder: Mehr als 100 jüdische Waisen entkamen so dem Krieg in der Ukraine. In Berlin hieß sie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier willkommen.

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Berlin Präsident Steinmeier begrüßt Flüchtlinge aus Ukraine im Jüdischen Gemeindezentrum Szloma-Albam-Haus
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt geflüchtete Kinder aus der Ukraine im Jüdischen Gemeindezentrum Szloma-Albam-HausBild: Michael Sohn/AP/picture alliance

Fast 60 Stunden waren die jüdischen Kinder und Jugendlichen aus einem Waisenheim in der ukrainischen Hafenstadt Odessa auf der Flucht gewesen. Dabei passierten sie Moldavien, Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Tschechien. Das jüngste Kind ist kaum eine Woche alt. Seine Mutter habe es vor der Abreise bei den Helfern abgegeben, sagte Rabbiner Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch Berlin. Die jüdische Bildungseinrichtung hatte die Waisen aus dem Kriegsgebiet in die deutsche Hauptstadt evakuiert.

Deutschland als Säule der Rettung

"Wir freuen uns, dass ihr hier seid", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als er mit den mehr als 100 Flüchtlingen in Berlin am Montag zusammentraf. Es war ein besonderer Moment für Rabbiner Yehuda Teichtal: "Das ist wirklich sehr emotional. Im Kontrast zur Vergangenheit ist für die Kinder hier in Deutschland die Säule der Rettung." Seit ihrem Eintreffen am Freitag sind sie und ihre Begleiter in einem Hotel untergebracht. Rund 130 weitere Flüchtlinge werden in Kürze in Berlin erwartet. Ihre Heimat Odessa gilt als eines der Hauptangriffsziele der russischen Streitkräfte.

Russischer Druck auf ukrainische Städte wächst

Bei der Rettungsaktion bekam das Bildungszentrum Hilfe von der Politik. "Durch die schnelle Unterstützung der Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Astrid-Sabine Busse, konnten wir eine Interimslösung finden", sagte Rabbiner Teichtal. Auch die Bundespolizei habe bei der Reisekoordinierung ausgeholfen. Schließlich hätten viele der Kinder keine Pässe gehabt und sonst Schwierigkeiten bei der Einreise bekommen.

Bundespräsident prangert "grausamen Krieg" an

Steinmeier zeigte sich dankbar und glücklich, dass die jungen Menschen aus Odessa nun wohlbehalten mit ihren Begleitern in Berlin angekommen sind. "Chabad Berlin hat sofort und ohne zu zögern die Initiative ergriffen und leistet hier im Bildungszentrum Chabad ganz tatkräftige Hilfe", lobte er die Arbeit vor Ort.

Steinmeier: Hilfe für Opfer des "menschenverachtenden Kriegs" in Ukraine

Auch zu den Ursachen fand Bundespräsident Steinmeier klare Worte: "Es ist der grausame Krieg, den Putins Armee gegen die Ukraine führt, der diese Kinder und Jugendlichen mit ihren Begleitern zur Flucht getrieben hat." Die Deutschen wollten den Opfern zur Seite stehen und den Kindern die Möglichkeit geben, "die Ereignisse vor und während der Flucht zu verarbeiten".