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Bühne frei für mehr Frauen!

Auf den bekannten Festival-Musikbühnen sind meist Männer zu sehen und nur wenige Frauen. Um etwas an dieser Ungleichheit zu ändern, gibt es mittlerweile Initiativen und Festivals ausschließlich für Musikerinnen.


Der Festivalsommer in Deutschland hat begonnen. Bei großen Musikveranstaltungen wie „Rock am Ring“, dem „Hurricane-Festival“ oder dem Reggae-Festival „Summerjam“ treten vor allem Musiker oder männlich besetzte Bands auf. Frauen sind dort dagegen kaum vertreten. Für ein Gegenprogramm sorgte das „DCKS“-Festival Anfang Juni 2022 in Köln, das die deutsche Komikerin Carolin Kebekus organisiert hatte.

Auf diesem Musikfestival traten ausschließlich weibliche Künstlerinnen wie die Sängerin LEA oder die Pop-Band „No Angels“ auf. Auch die Sängerin und Songschreiberin Judith Holofernes war dabei. Ihre Band „Wir sind Helden“ spielte 2005 auf dem „Rock am Ring“-Festival. Seitdem gab es auf dem Rock-Festival keine Headliner mehr mit einer Frau in der Besetzung.

Für mehr Auftritte von Künstlerinnen setzt sich auch die Initiative Music Women* Germany ein. Diese Organisation hat eine Datenbank entwickelt, die einen Überblick über Frauen im Musikbusiness bietet. Damit will sie zeigen, dass es in Deutschland genug Musikerinnen gibt. Viele Veranstalter behaupten nämlich, dass es in der Musikszene an Künstlerinnen mangeln würde.

Eine gerechtere Geschlechterverteilung im Musikgeschäft strebt auch die Initiative Keychange an. Allerdings möchte sie keine extra Bühne für Frauen schaffen: „Frauen sollen genau dort auftreten, wo Männer auftreten“, sagt Lea Karwoth vom deutschen Keychange-Team. Ziel ist es, dass bei Festivals ein Anteil von 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männern erreicht wird. Am Ende wird wahrscheinlich das Publikum entscheiden: Wenn für die Fans die Geschlechtergleichheit wichtig ist, dann werden sich auch die großen Festivals Gedanken über Diversität machen müssen.

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