Der Mauerfall – die friedliche Revolution

Menschen sitzen und stehen auf der Berliner Mauer und feiern die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989. Jemand hält eine Deutschlandfahne in der Hand, andere abgeschlagene Stücke der Berliner Mauer.
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde Deutschland in eine amerikanische, eine britische und eine französische Besatzungszone im Westen und in eine sowjetische Zone im Osten aufgeteilt. Obwohl die Stadt Berlin in der sowjetischen Besatzungszone lag, war auch sie in vier Sektoren geteilt, die von den Siegermächten verwaltet wurden.  

Im Mai 1949 wurde in den westlichen Gebieten die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet. In der ehemaligen sowjetischen Zone im Osten entstand im Oktober desselben Jahres die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Die Grenze zwischen den beiden Ländern wurde ab 1952 verstärkt gesichert und streng bewacht. Nur in Berlin konnten die Menschen noch ungehindert vom westlichen Teil der Stadt, der zur BRD gehörte, in den östlichen Teil oder umgekehrt gelangen. Um dies zu verhindern, ordnete die Regierung der DDR im August 1961 den Bau einer Mauer an, die um Westberlin führen sollte. Als sie fertiggestellt war, war sie 155 km lang und teilte Berlin und die Bevölkerung in zwei Teile.

In Ostberlin und in der gesamten DDR führten die Menschen ein unfreies Leben. Deshalb versuchten viele von ihnen in den Westen zu fliehen, was die DDR-Regierung verhindern wollte. An den Grenzen der DDR wurde deshalb auf Flüchtende geschossen.

Durch die strengen Grenzkontrollen konnte die Regierung das politische System aber nicht stärken. Im Gegenteil: Die Bürger wurden im Laufe der Zeit immer unzufriedener. Reformen in der Sowjetunion im Jahr 1989 führten schließlich dazu, dass das Leben in den sozialistischen Nachbarländern der DDR freier wurde. Im September öffnete Ungarn seine Grenzen zu Österreich. Auf diesem Weg gelangten auch DDR-Bürger und -Bürgerinnen in den Westen. Ab September trafen sich auch viele Menschen in den großen Städten der DDR zu den sogenannten „Montagsdemonstrationen“, bei denen sie friedlich für Freiheit, Demokratie und die Öffnung der Grenzen demonstrierten. Diese Ereignisse setzten die DDR-Regierung immer weiter unter Druck. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde schließlich die Grenze zwischen der BRD und der DDR geöffnet. Ost- und Westberliner feierten auf den Straßen und begannen damit, die Berliner Mauer, das Symbol der jahrelangen Unterdrückung, zu zerstören.