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Die Postkarte feiert ihren 150. Geburtstag

Zunächst kritisierte man an ihr, dass sie nicht nur vom Empfänger gelesen werden konnte. Doch bald wurde die Postkarte als günstige Alternative zum Brief beliebt. 2019 wurde sie 150 Jahre alt.

Die älteste Postkarte der Welt ist eine handgemalte Karte, die 1840 an den britischen Autor und Stückeschreiber Theodore Hook verschickt wurde. Vermutlich hat er die Karte aus Spaß an sich selbst geschickt. Offiziell wurde die Postkarte aber erst 29 Jahre später im Jahr 1869 von der Post in Österreich-Ungarn unter dem Namen „Correspondenz-Karte“ eingeführt.

Vor der Einführung wurde die Idee für eine Postkarte jedoch kritisiert. 1865 machte Heinrich von Stephan, der spätere Generalpostdirektor des Deutschen Reichs, einen Vorschlag für eine günstige Alternative zum Brief: ein Postblatt, das man auf einer Seite beschreibt und ohne Umschlag verschickt. Das wurde damals aber als „unanständige Form der Mitteilung“ abgelehnt, weil zum Beispiel auch der Briefträger den Inhalt lesen konnte.

Ein Jahr nach der Einführung in Österreich-Ungarn konnte man dann auch in Deutschland Postkarten verschicken. Im Vergleich zu einem Brief kostete eine Postkarte nur die Hälfte. Schnell entwickelte sie sich so zu einem beliebten Format, um kurze Grüße zu verschicken, Verabredungen zu planen oder Bilder vom Urlaubsort zu senden. Damals wie heute sind Postkarten Erinnerungsstücke, die gerne aufgehoben werden.

Alte Postkarten erzählen außerdem vom Zeitgeist der vergangenen Jahre. Ein Beispiel dafür sind Darstellungen der Berliner Mauer: Auf einer westdeutschen Postkarte erkennt man deutlich die Mauer vor dem Brandenburger Tor und die Grenze. Auf einer DDR-Karte sieht man am Brandenburger Tor weder die Mauer noch den Todesstreifen. Und nach dem Mauerfall wurden dann Postkarten mit einem kleinen Stück der Mauer verkauft.

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