Manuskript

Ein Meteorit im Garten 

Vor über 30 Jahren hat Hansjörg Bayer einen merkwürdigen Stein im Garten gefunden. Aber erst jetzt hat er erfahren, dass dieser Stein aus dem All stammt. Wissenschaftler sprechen von einer Sensation.

Im Jahr 1989 grub Hansjörg Bayer im Garten seines Hauses in Blaubeuren ein Loch und entdeckte dabei einen merkwürdigen Stein: Er war ungefähr 25 Zentimeter groß und mit mehr als 30 Kilo ungewöhnlich schwer. Damals tat Hansjörg Bayer das, was wohl viele mit so einem schweren Stein machen würden: Er ließ ihn einfach im Garten liegen.

Viele Jahre später, als er mal wieder seinen Garten aufräumte, beschloss er, den Stein endlich abzutransportieren. Doch im letzten Moment überlegte er es sich anders, erzählt Hansjörg Bayer: „Die ganze Haptik und das Gewicht – ich habe damals schon gemerkt, dass der Stein besonders ist.“ Also trug er ihn in den Keller, wo er weitere fünf Jahre blieb.

Dann packte Hansjörg Bayer schließlich die Neugier: Er ließ ein kleines Stück des Steins untersuchen, und so gelangte es in die Hände von Dieter Heinlein, der beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet. Der Wissenschaftler glaubte zuerst nicht, dass der Stein aus dem All stammen könnte. Denn die Chancen, einen Meteoriten zu finden, sind sehr gering: Von 2000 Steinen, die in den letzten 15 Jahren an das DLR geschickt wurden, waren nur drei Meteoriten.

Deshalb war das Ergebnis der Untersuchung auch für die Wissenschaft eine Sensation: Der Stein ist tatsächlich ein Meteorit – der größte, der jemals in Deutschland gefunden wurde. Bisher galt der Meteorit „Benthullen“, der in den 1940er-Jahren in Benthullen bei Oldenburg gefunden wurde, als größter Meteorit Deutschlands. Der neue Fund ist fast doppelt so schwer. Genau wie sein Vorgänger wird er nach seinem Fundort benannt und „Blaubeuren“ heißen.

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