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Ein Orden für den Impfstoff

Den Forschern Uğur Şahin und Özlem Türeci wurde für die Entwicklung ihres Impfstoffs das Bundesverdienstkreuz verliehen. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss man nicht berühmt sein.

Bis 2020 kannte kaum jemand ihre Namen, heute sind sie für viele Helden: Den beiden Forschern Uğur Şahin und Özlem Türeci gelang es in kürzester Zeit, einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. Dadurch leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Am 19. März 2021 erhielten die beiden Mediziner nun das Bundesverdienstkreuz, die höchste Auszeichnung, die es in Deutschland gibt.

Bundesverdienstkreuze werden vom Bundespräsidenten verliehen, wobei jedoch gilt: Nicht alle sind gleich. Insgesamt gibt es acht Stufen. Şahin und Türeci bekamen das große Verdienstkreuz mit Stern – einen Orden von mittlerer Wichtigkeit. Seit 1951 wurde das Bundesverdienstkreuz an mehr als 260.000 Menschen vergeben. Unter ihnen waren zum Beispiel der Humorist Loriot und die Tänzerin Pina Bausch.

Für ein Bundesverdienstkreuz muss man aber weder berühmt sein noch die Welt retten. Auch ganz normale Bürger können es bekommen, wenn sie sich besonders für das Gemeinwohl einsetzen. Regelmäßig erhalten es aber auch ausländische Botschafter, wenn sie aus Deutschland abberufen werden, oder Abgeordnete des Bundestags.

Mit Geld ist die Auszeichnung allerdings nicht verbunden, und auch die Orden selbst sind nicht viel wert. Hergestellt werden sie von einer Firma, die auch Abzeichen an Karnevalsvereine liefert. Auf Ebay kann man Bundesverdienstkreuze teilweise für unter 30 Euro ersteigern. Tragen darf man sie dann allerdings nicht.

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