FdH und FKK: Deutsche lieben Abkürzungen
Wer Deutsch lernt, weiß: Deutsche Wörter können sehr lang sein. Es ist also keine Überraschung, dass die Deutschen beim Erfinden von Abkürzungen sehr kreativ sind. Da kann man schon mal mit Vokuhila FKK machen.
Schnell noch eine Nachricht schicken oder einen Kommentar zu einem Foto schreiben: Abkürzungen sparen Zeit, und so sind LOL, OMG & Co. inzwischen ganz selbstverständlich. Viele Kurzformen kommen aus dem Englischen, aber auch deutsche Ausdrücke werden gern abgekürzt, zum Beispiel Grußformeln. So wird aus „Mit freundlichen Grüßen“ MfG und aus „Liebe Grüße“ LG.
Abkürzungen werden aber nicht erst benutzt, seit es moderne Medien gibt. In Deutschland hat schon der Nationalsozialismus (kurz: NS) mit seinen vielen Abkürzungen die Sprache stark beeinflusst. Die Vorliebe für Kurzformen existiert in Deutschland auch heute noch. Besonders in der Behördensprache findet man Abkürzungen, die nur die Beamten selbst verstehen.
Aber auch der Durchschnittsbürger ist beim Erfinden von neuen Abkürzungen sehr kreativ. „Vokuhila“ zum Beispiel steht für „vorne kurz, hinten lang“ und beschreibt eine Frisur, die in den 1980er und 1990er Jahren sehr beliebt war. Wenn jemand abnehmen möchte, empfiehlt man ihm gern „FdH“: Friss die Hälfte. Und wer im Urlaub am ganzen Körper braun werden will, kann FKK machen: ohne Kleidung am Strand liegen. Aber Vorsicht: Das ist nicht überall erlaubt.
Doch trotz der Vorliebe für Abkürzungen: Ein bisschen Höflichkeit muss sein, finden viele Deutsche. Deshalb sollte man die Grußformel in Nachrichten und E-Mails nicht ganz weglassen, wie es im Englischen üblich ist. Auch die Abkürzung „LG“ gefällt nicht jedem. In Berlin hat jemand auf eine Mauer geschrieben: „“Was macht Ihr eigentlich (...) mit all der Zeit, die Ihr spart, wenn Ihr ‚lg‘ tippt, statt lieb zu grüßen?“ „Mit freundlichen Grüßen“ – die Zeit für diese 21 Buchstaben sollte man sich also nehmen.