Manuskript

PEPE:
Bist du dir sicher?

IBRAHIM:
Wir leben hier seit mehr als einem Jahr. Der Krieg in unserer Heimat wird noch lange dauern. Meine Frau liebt dieses Land und meine Tochter hat die Chance, hier zu studieren. Ich plane eine Zukunft hier, Pepe. Und ich habe vor, eine gute Zukunft zu haben.

PEPE:
Ich bin kein Fachmann, Ibrahim, aber du kommst nicht aus einem EU-Land. Und ich glaube, nicht einmal deine Abschlüsse werden einfach so anerkannt.

IBRAHIM:
Das weiß ich.

PEPE:
Und trotzdem willst du hier eine eigene Praxis eröffnen?

IBRAHIM:
Nicht sofort, vielleicht in ein paar Jahren. Ich hab dir gesagt, meine Familie verdient eine Zukunft in diesem Land. Ich werde dafür kämpfen.

PEPE:
Was ist mit einem Job in im Krankenhaus?

IBRAHIM:
Auch dafür muss ich meinen Abschluss anerkennen lassen und Sprachprüfungen ablegen und als Mediziner neu zugelassen werden.

PEPE:
Verstehe.

IBRAHIM:
Es gibt Bedarf in Deutschland. Es gibt viel zu wenige Hausärzte. Und ich hätte Zeit für meine Familie. Als Arzt im Krankenhaus hast du Überstunden, Nachtschichten. Das ist anstrengend, Pepe.

PEPE:
Das glaub ich.

IBRAHIM:
Ich muss mich um sehr viele Dinge kümmern und hoffen, dass mein Abschluss anerkannt wird. Dann muss ich Sprachprüfungen ablegen und vielleicht weitere Prüfungen absolvieren. Das kostet viel Zeit und Geld. Und in dieser Zeit, da kann ich nicht voll arbeiten, um das Geld für meine Familie zu verdienen.

PEPE:
Irgendwie muss die Miete gezahlt werden. Was du brauchst, ist ein Kredit.