Damit das Manuskript gut lesbar ist, haben wir kleinere grammatikalische Ungenauigkeiten korrigiert und grammatikalische Fehler in eckigen Klammern kommentiert.
SPRECHER:
Ostfriesland liegt im Nordwesten Deutschlands, direkt an der Nordseeküste und ist von Deichen geschützt. Windmühlen sind typisch für diese Region. Auch Fischkutter sieht man häufig, wie hier in dem Dorf Greetsiel, wo Almudena, Eric und Nichole übernachtet haben.
NICHOLE:
Morgen. Also, wir wollen auschecken jetzt.
THEA TAMMEN (Rezeptionistin):
Ja, wunderbar, danke schön. Es wurde auch noch etwas für Sie abgegeben, eine weitere Aufgabe.
ALMUDENA, NICHOLE, ERIC:
Okay. Danke.
AUFGABE
Kauft Krabben und pult sie. Bereitet damit die Spezialität „Greetsieler Krabbenbrot“ zu.
ERIC:
Und wo finden wir die anderen Zutaten?
THEA TAMMEN:
Da würde ich mal hier runtergehen zum Hafen.
SPRECHER:
Die Aufgabe sorgt für Ärger.
ALMUDENA:
Heute kein Krieg!
NICHOLE:
Nein, es gibt Krieg, wenn es Krieg gibt. Wenn du sagst, das ist eine Frauensache, weil wir kochen müssen, dann kriegst du Ärger.
SPRECHER:
Egal, wer nachher kocht. Zuerst müssen die Krabben besorgt werden.
NICHOLE:
Entschuldigung, wissen Sie zufälligerweise, wo wir ungepulte Krabben kaufen können?
EDDA POPPINGA:
Das können Sie an und für sich da im Geschäft.
SPRECHER:
Das ging ja schneller als gedacht.
NICHOLE:
150 pro Stück – dann brauchen wir vielleicht 600.
BEDIENUNG:
Also, das sind 1,5 Pfund.
NICHOLE:
Okay, Eric zahlt, er ist der Mann. Danke. Hmm …
SPRECHER:
Die drei haben Glück: Die nette Dame lädt sie auf ihr Fischerboot ein, das im Hafen liegt. Sie will ihnen zeigen, wie man Krabben pult. Es handelt sich um Edda Poppinga, und die ist deutsche Krabbenpulmeisterin!
EDDA POPPINGA:
So, Sie nehmen die Krabbe so in die Hand, drücken hier ein bisschen … Man muss sehen, dass man hier so die Finger hat, bisschen drücken, drehen, bisschen rütteln und fertig.
NICHOLE:
Können Sie uns zeigen, wie wir das am schnellsten machen können, also ganz, ganz schnell?
ALMUDENA:
Einen Tipp geben? … Sie brauchen viel Konzentration.
EDDA POPPINGA:
Nee, das kann ich im Schlaf.
NICHOLE:
Können Sie dabei ein Lied singen?
EDDA POPPINGA:
Hellblondes Haar, zwei blaue Augen, so soll mein Madel sein, ostfriesischer Brauch.
ALMUDENA, NICHOLE und ERIC:
Sehr gut, bravo! Wow, toll!
ERIC:
Ich muss es zugeben, dass ich zum ersten Mal pule, und ich hatte vorher, bis heute, noch nie Krabben gegessen, auch wenn ich in Kamerun bin.
EDDA POPPINGA:
Früher hatten wir noch mal Seezungen oder Schollen und so. Das ist immer weniger geworden. Wir haben an und für sich nur noch die Krabbe.
ERIC:
Zur Begrüßung haben wir festgestellt, dass im Norden sagen Leute „moin, moin“, zweimal, und hier sagen die nur „moin“. [Anmerkung: Der richtige Ausdruck wäre: Wir haben festgestellt, dass die Leute im Norden bei der Begrüßung „moin, moin“, zweimal, sagen, und hier sagen sie nur „moin“.]
EDDA POPPINGA:
Das ist bei uns nicht so. Es ist so Tradition. Moin.
NICHOLE:
Moin.
ALMUDENA:
„Moin“ bedeutet was? So, ja, hallo …
EDDA POPPINGA:
Schönen guten Tagchen, guten Mittagchen [Anmerkung: Die Verkleinerungsform -chen ist in der verwendeten Verbindung mit Tag- und mit Mittag- (Tagchen und Mittagchen) nicht üblich], guten Abend heißt immer „moin“.
ALMUDENA:
Wissen Sie, wo wir ein Restaurant finden können?
PASSANT:
Das tut mir leid.
NICHOLE, ALMUDENA und ERIC:
Hallo, hallo, wir wollten mal fragen, ob wir vielleicht Ihre Küche benutzen können, wir
müssen eigentlich Krabbenbrötchen vorbereiten.
MANUELA SINAGOWITZ:
Ja!
NICHOLE:
Können wir das hier anrichten?
MANUELA SINAGOWITZ:
Ja, selbstverständlich!
ALMUDENA:
Kennen Sie das Rezept?
MANUELA SINAGOWITZ:
Das Rezept kenne ich auch, ja. Das ist ja hier Tradition. Weil die ganzen Krabbenkutter liegen hier im Hafen, die fangen selber die Krabben. Und früher in der Nachkriegszeit und so weiter, es gab keine Lebensmittel, außer die aus dem eigenen Garten, und das war eben halt Vollkorn, wo das Brot draus gebacken wurde. Und die eigenen Krabben vom Kutter. Und daher ist das entstanden. Hühner, so was hatte jeder selber. Die Brötchen legen Sie zur Seite, und ich hole Ihnen jetzt erst mal das traditionelle Schwarzbrot, was hier üblich ist.
ALMUDENA:
Ah, danke.
SPRECHER:
Aha, zum „Greetsieler-Krabbenbrot“ gehört traditionell Schwarzbrot. Und jetzt ist auch klar, wer in der Küche arbeitet. Alle gemeinsam!
MANUELA SINAGOWITZ:
Darf ich ganz kurz stören?
ALMUDENA und NICHOLE:
Ah, oh nein!
MANUELA SINAGOWITZ:
Das ist jetzt eigentlich genau so das, wie der Ostfriese das isst.
SPRECHER:
Aber schmeckt es dem Ostfriesen auch wirklich?
ALMUDENA:
Möchten Sie? Ein Stückchen? Jaaa!
CAFE-BESUCHER:
Köstlich!
SPRECHER:
Und dafür gibt es ein Ticket. Es steht 4:3 für Team Nord.
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