Manuskript

TOBI:
Hi, Leute. Wir sind heute im Tierheim. Wir haben diesen wunderschönen Hund an der Autobahnraststätte gefunden. Das Herrchen ist nicht aufzufinden, aber die wissen, was zu tun ist.
So, wir haben jetzt die Sophie gefunden. Hi, ich bin der Tobi. Sophie ist Tierpflegerin und wird uns hoffentlich helfen mit unserem kleinen Freund hier.

SOPHIE HÖRMANN:
Jetzt warten wir erst mal zwei Wochen ab, ob sich die Besitzer melden. Und wenn sich in zwei Wochen keiner gemeldet hat, dann werden wir schauen, dass wir einen neuen, guten Platz für ihn finden.

TOBI:
Zwei Wochen. Und kannst du uns zeigen, wo er jetzt quasi untergebracht wird?

SOPHIE HÖRMANN:
Er kommt in die Quarantänestation. Rein können wir da leider nicht, weil Quarantäne heißt’s ja
nicht umsonst. Tierarztbereich ist da auch. Da werden die ganzen Tierheimtiere behandelt.

TOBI:
So. Wo geht’s jetzt lang?

SOPHIE HÖRMANN:
In die Hunde-WG.

TOBI:
In die Hunde-WG!

SOPHIE HÖRMANN:
Folgt mir.

TOBI:
Jetzt sind wir also in der Hunde-WG.

SOPHIE HÖRMANN:
Genau, das ist ein Bereich von der Hunde-WG. Wir haben drei Gruppen. Das sind eher so die kleinen bis mittelgroßen Hunde. Muss man natürlich immer schauen, dass das so zusammenpasst vom Wesen her und vom Temperament.

TOBI:
Das kostet ja auch einen Haufen Geld wahrscheinlich, so viele Tiere.

SOPHIE HÖRMANN:
Sehr viel Geld.

TOBI:
Wie wird das finanziert hier?

SOPHIE HÖRMANN:
Einen Teil trägt die Stadt München dazu bei. Hauptsächlich wird’s tatsächlich durch Spendengelder finanziert. Die Leute zahlen dafür, wenn sie ’nen Hund oder ’ne Katze mitnehmen. Und die Leute müssen auch zahlen, wenn sie ’nen Hund abgeben, was viele nicht wissen und was wahrscheinlich auch ein Grund ist, warum dann doch einige auch ausgesetzt werden.

LORENZ:
Wie ist das eigentlich bei so vielen Hunden? Wer geht mit denen Gassi?

SOPHIE HÖRMANN:
Das machen Ehrenamtliche. Leute, die Zeit haben, viele Rentnerinnen.

TOBI:
Das sieht ja speziell aus. Ist das ein Friedhof?

SOPHIE HÖRMANN:
Ja, das ist so ’ne Art Friedhof. Wir haben direkt nebenan … haben wir das Krematorium. Da werden die Tiere eingeäschert, und von der Asche ist eben einiges auch hier, wo die Leute dann Fotos hinstellen können, im Prinzip als einfach Gedenkstätte.

LORENZ:
Jetzt wird’s putzig und zuckersüß. Wir gehen zu den Kleintieren.

TOBI:
Der steht dir ja gut. Ist das so dein Hauptberuf, oder …?

SOPHIE HÖRMANN:
Also, ich arbeite hier und werde auch bezahlt. Ich warte aber eigentlich auf einen Studienplatz für Tiermedizin. Ist ja nicht so ganz so leicht, da reinzukommen. Und in der Zwischenzeit arbeite ich hier und ich find, das ist ’ne gute Überbrückung, in der man schon mal einiges lernt als Vorbereitung.

TOBI:
Und dein Lieblingstier?

SOPHIE HÖRMANN:
Mit Abstand die Hunde. Früher Meerschweinchen und Ratten, aber ich wollte immer Hunde haben. Hat die Mama nicht erlaubt. Und jetzt hab ich die eigene Wohnung und hab drei.