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Ist die COVID-19-Pandemie vorbei?

Viele Menschen haben sich bereits mindestens einmal mit dem Corona-Virus infiziert, immer weniger erkranken schwer. Viele Corona-Regeln wurden aufgehoben. Doch ist die Pandemie wirklich vorbei?

In diesem Jahr feiern viele Menschen in München zum ersten Mal seit Beginn der COVID-19-Pandemie wieder das Oktoberfest. Corona-Tests, Atemschutz-Masken oder ein Mindestabstand werden dort nicht mehr gefordert. Auch in vielen anderen Ländern wurden die meisten Corona-Regeln aufgehoben. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, sagte im September 2022: „Wir sind noch nie in einer besseren Position gewesen, die Pandemie zu beenden.“

Statistisch gesehen ist die Gefahr, schwer an Corona zu erkranken oder zu sterben, deutlich gesunken. Am 24. Januar 2022 hatten die Corona-Neuinfektionen weltweit ihren Höchststand mit 304 pro 100.000 Menschen, die sich innerhalb von sieben Tagen mit der Krankheit ansteckten. Im September 2022 war diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 42,2 Ansteckungen deutlich niedriger. Auch die Letalität ist von zwischenzeitlich fast 10 Prozent auf etwa 0,3 Prozent gefallen.

In den Krankenhäusern gibt es weniger COVID-19-Patienten und -Patientinnen, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Das entlastet die Gesundheitssysteme der Länder. Ein Grund dafür ist vor allem die erhöhte Immunität in der Bevölkerung. Durch die Corona-Impfung sowie durch frühere Infektionen sind viele Menschen besser vor der Krankheit geschützt.

Allgemein scheint das Interesse am Thema Corona zurückgegangen zu sein: Anfang 2022 wurden zum Beispiel Wörter wie „Corona“ und „Covid“ weltweit noch zehnmal so häufig im Internet gesucht wie im September 2022. Doch immer noch stecken sich Menschen mit dem Virus an. Die US-Forscherin Monica Ghandi findet daher, dass die Situation nur „unter Kontrolle“, aber noch nicht „vorbei“ ist.

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