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Manuskript

Eine Stadt kämpft gegen Amazon

Große Internetkaufhäuser wie Amazon und Co. machen kleinen Geschäften das Leben schwer. Die Kunden kaufen immer mehr im Internet und immer weniger in den Geschäften. Jetzt bietet die bayrische Stadt Günzburg eine Online-Plattform an, die den Geschäftsleuten helfen soll, ihre Waren zu verkaufen.

SPRECHER:
Lockangebote ohne Ende, aber keiner kommt. So sieht‘s in vielen deutschen Einkaufszonen aus, auch wenn’s nicht so kalt ist. Minus zehn Grad in Günzburg, einer kleinen bayrischen Stadt. Da traut sich nur raus, wer dringend etwas braucht.

VERKÄUFER:
Grüß Gott!

REPORTER:
Hallo, ich brauche einen Skihelm.

VERKÄUFER:
Skihelm? Dann gehen Sie doch am besten mit mir nach hinten, da zeig‘ ich Ihnen, was wir dahaben.

REPORTER:
Okay.

SPRECHER:
Schon nächste Woche soll’s für mich losgehen.

VERKÄUFER:
...Helm,  können'S  gerne mal aufprobieren.

SPRECHER:
Ich will in den Skiurlaub und das wird bestimmt teuer.

REPORTER:
Menga JV, Alpina ... Ich wollt‘ noch mal ganz schnell gucken, wie viel das möglicherweise bei der Konkurrenz kostet. Was kostet der denn hier, wenn ich fragen darf?

VERKÄUFER:
Bei uns kostet der Helm im Moment 129 im Sonderpreis.

REPORTER:
129.

VERKÄUFER:
129 Euro.

REPORTER:
119 ... 106 ...

VERKÄUFER:
Müssen Sie halt jetzt ... Wenn Sie wirklich im Internet nachschauen, haben Sie halt nirgendwo die Gewähr, dass er Ihnen von der Größe her passt. Hier haben Sie den in der Größe, den [die] Sie genau brauchen, und Sie bekommen ihn sogar mit Beratung.

REPORTER:
Ja, aber wenn ich das online bestelle, dann kann ich‘s natürlich auch mir liefern lassen und wieder zurückschicken, wenn‘s mir nicht gefällt.

VERKÄUFER:
Ist überhaupt gar kein Problem, das können Sie bei uns genauso. Gehen Sie auf unsere Webseite, „wir-in-günzburg.de“, und dann kriegen Sie den Helm, wenn Sie ihn heute bis 16 Uhr 30 bestellen, sogar noch heute geliefert.

REPORTER:
„wir-in-günzburg.de“ gibt es seit einem halben Jahr. 50 Händler, tausende Angebote. Nikola Tesch hat die Seite aufgebaut. Ist das Günzburgs Antwort auf Amazon?

NIKOLA TESCH (Stadtmanagerin Günzburg):
Ganz ehrlich, gegen Amazon hat keiner ‘ne Chance. Auch wir als Günzburger Unternehmen jetzt nicht in diesem Sinne, sondern diese Website ist wirklich einfach dazu da, sich online zu präsentieren. Die Kunden kommen sowohl aus ganz Deutschland als auch aus Günzburg. Wir haben quasi Hälfte Günzburger, Hälfte deutschlandweit Bestellungen.

SPRECHER:
Aber kann das den Umsatzrückgang durch Bestellungen bei zum Beispiel Amazon stoppen? Im Buchladen, wo auch Schulbedarf, wie Ranzen, angeboten wird, erfahre ich einen weiteren Trick der Kunden.

REPORTER:
Wenn man den Barcode fotografiert, was passiert dann, Herr Hutter?

HERMANN HUTTER:
Ja, dann ist es so, dass Sie heutzutage ... müssen Sie ‘ne Software haben, wo automatisch dann hier das Produkt im Internet angezeigt wird ...

REPORTER:
Es gibt also Kunden, die in den Laden kommen, sich die Produkte anschauen und dann, wenn ihnen das Produkt gefällt, fotografieren. Das ist natürlich ganz schön dreist, also, ich meine ...

HERMANN HUTTER:
Ja, sicher, man nennt das manchmal auch Beratungsklau. Aber das ist halt heute so. Ich hab‘ hier in Günzburg auch mal ‘ne Geschäftskollegin getroffen, die mir gesagt hat, ‘ne Frau hat zehn Hosen anprobiert, und am Schluss hat sie‘s Foto gemacht und hat gesagt: „Und die bestell‘ ich jetzt im Internet.“

SPRECHER:
Hermann Hutter ist deshalb schon seit Jahren selbst im Internet aktiv. Er hat
ein eigenes Lager mit hunderttausenden Artikeln. „Die Leute gehen immer seltener in die Stadt“, sagt er. Und das hat Folgen.

HERMANN HUTTER:
Wenn man nicht in der Stadt ist, kann man keine Impulskäufe machen. 70 Prozent aller Käufe sind Impulskäufe, und damit quasi ... Wenn ich nicht den Mantel kaufe, nicht in die Stadt fahre, habe ich auch nicht die Chance, ein Buch oder einen Stift zu kaufen.

SPRECHER:
Auf der anderen Seite sind die Kunden, dank Internet, so gut informiert wie noch nie, wenn sie in den Laden kommen. Und davon profitieren die Händler. Auch in diesem Weinladen fragen Kunden gezielt nach Produkten, probieren den Wein und lassen ihn sich dann zuschicken.

ROBERT HOPPERDIETZEL (Weinhändler):
Ich hab‘ nur italienische Weine, davon aber 800 verschiedene aus allen Regionen Italiens von Nord nach Süd, über die Inseln ... Sie finden bei mir Rotweine, Weißweine, Roséweine und auch Schaumweine.' Ne Auswahl, wie man sie normalerweise nur in großen Städten findet, biete ich hier in Günzburg, in einer relativ kleinen Stadt. Das geht aber nur, weil ich eben die Kombination betreibe zwischen stationären[m] Handel und Online-Handel. Ohne den Online-Handel im Hintergrund könnte ich kein so großes Sortiment vorhalten und könnte auch die günstigen Preise nicht anbieten.

REPORTER:
Was zahle ich denn dafür?

ROBERT HOPPERDIETZEL:
9 Euro 80.

REPORTER:
Und wenn ich das jetzt in Berlin bestellen würde – ich wohne ja in Berlin –, wie viel würde ich dann dafür bezahlen?

ROBERT HOPPERDIETZEL:
Überhaupt kein Problem. Sie zahlen da auch 9,80 Euro dafür, Sie bestellen es über die Plattform „wir-in-günzburg“. Dort verschicken wir die Weine versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Zum Wohl!

REPORTER:
Zum Wohl!

SPRECHER:
Dank Internet haben die Läden jetzt eine echte Überlebenschance.

Welches Wort wird hier gesucht?

1. Der Kunde bekommt die medium, dass das Produkt fehlerfrei funktioniert.

2. Der Händler hat ein medium, in dem er die Waren aufbewahrt.

3. Der Kassierer scannt einen medium mit einer Nummer und vielen Strichen.

4. Der Kunde entscheidet sich für einen medium, den er im Onlineshop gefunden hat.

5. Der Händler hat in seinem Geschäft ein großes medium an verschiedenen Produkten.

6. Der Kunde muss die Gebühr für den medium der Ware bezahlen.

7. Der Händler ist mit dem medium des Tages zufrieden.

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