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Algen und Insekten: Food-Trends 2019

Was sind die Lebensmitteltrends für das aktuelle Jahr? Einmal jährlich stellt das Zukunftsinstitut in Wien den „Food Report“ vor. Und darin wird für 2019 klar: Das Essen ist grün. Besonders „in“ sind in diesem Jahr Algen, die aus dem Süßwasser kommen, denn sie sind reich an Vitaminen und Proteinen. Doch es gibt noch mehr Food-Trends, die beliebt sind. Dazu gehören sowohl Super-Food wie Chia-Samen, als auch getrocknete Insekten, wie man sie aus Asien kennt.

SPRECHER:
Das war ja klar: Im Jahr 2019 ist das Essen grün und sieht irgendwie synthetisch aus. Science-Fiction-Filme hatten uns gewarnt. Zum Glück ist auch das angesagt: eine saftige Poulardenbrust mit einer kräftigen, dicken und weinhaltigen Soße.
Einmal im Jahr berichtet die österreichische Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler in ihrem Food-Report über aktuelle Trends. 2019 kommt die französische Küche zurück – allerdings ein wenig anders. Hier gesellen sich zum Coq au vin Falafel und Couscous, statt wie üblich alles Mögliche aus Kartoffeln.

HANNI RÜTZLER (Ernährungswissenschaftlerin):
Die französische Küche ist sehr alt geworden, sehr verstaubt, die hat sich überhaupt nicht bewegt. Und da kommt jetzt Bewegung auf: unter anderem eben auch, dass die französische Küche die Klassiker sehr liebevoll neu … bisschen leichter, bisschen frischer macht, aber auch neue Einflüsse reinlässt.

SPRECHER:
Hanni Rützler ist unterwegs zu Helga, einem Wiener Start-Up. Helga – das steht für "Healthy Algae", also gesunde Alge. Da ist es nun: Grünzeug in Reinkultur. Aus Chia-Samen, Hafermilch und getrockneter Chlorella-Alge entsteht ein Pudding.

HANNI RÜTZLER:
Schöne Kombination! Zarte Alge, eröffnet wirklich bissel eine andere Geschmackswelt, als die getrocknete, die man vom Asiaten kennt. Gut – könnte ich mir gut vorstellen.

SPRECHER:
Der nächste Snack ist pikanter: Algen-Cracker – und als Dip ein Algen-Hummus. „Go Green“, so das Motto einer Bewegung, die auf viel Chlorophyll in der Nahrung setzt, weil der grüne Farbstoff vitalisiert – wie auch in dieser Limonade.

ANNELIESE NIEDERL-SCHMIDINGER (Geschäftsführerin Helga):
Über 50 Prozent der Alge … das ist eine Mikroalge, ganz klein, aber die Hälfte davon besteht aus Protein. Und das ist ganz besonders spannend, wenn wir uns überlegen, wie kann man acht oder zehn Milliarden Menschen auch in Zukunft mit Protein versorgen.

SPRECHER:
Hier im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt werden die trendy Süßwasser-Algen gezüchtet – in einem mit Wasser gefüllten Glasröhrensystem, insgesamt 500 Kilometer lang.

JÖRG ULLMANN (Diplom-Biologe, Geschäftsführer Roquette Klötze GmbH):
Diese Systeme lassen sich dort bauen, wo normale Landwirtschaft nicht möglich ist, also auch hier können wir unabhängig von fruchtbaren Böden Landwirtschaft betreiben. Kombiniert mit diesem rasanten Wachstum der Algen ist das ein riesiges Potenzial, zumal die Algen auch alle Nährstoffe enthalten, die wir von Lebensmitteln erwarten.

SPRECHER:
Hanni Rützler besucht die Tastery, einen Wiener Laden mit einem bislang einmaligen Konzept. Der Besucher kann hier innovative Produkte von meist kleineren Firmen vor dem Einkauf probieren. Die Tastery – ein Verkostungslokal. Immer noch angesagt: der Langzeittrend Insekten, hier als Studentenfutter mit Grillen und Würmern.

HANNI RÜTZLER:
Finde ich ganz eine wunderbare Mischung mit diesem zartsäuerlichen von den Beeren. Die Nüsse unterstreichen nochmal dieses nussige Aroma von den Mehlwürmern. Also, schöner, leichter Snack und mit der wunderbaren Portion Eiweiß.

SPRECHER:
Und schließlich der letzte Trend: Healthy Hedonism – gesunde Genusssucht. Klingt wie ein Widerspruch in sich, aber wenn es richtig gut und gesund ist, darf auch geschlemmt werden.

HANNI RÜTZLER:
Gesundheit in unserem Kulturraum hat sehr früh geheißen: Wenn‘s zu gut ist, muss es ungesund sein. Und in Frankreich war eigentlich genau das Gegenteil der Fall: Wenn‘s nicht schmeckt, ist es nicht gesund. Punkt.

SPRECHER:
Und so hält mal wieder französisches Savoir-vivre Einzug in das Ess- und Lebensgefühl. Verzicht war gestern. Der Tag, an dem es nur noch Algen gibt, der kommt schon früh genug.

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