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klimaneutral“ – nur ein leeres Versprechen?

Der Klimaschutz ist auch in der Wirtschaft angekommen. Viele Unternehmen werben bereits mit dem Wort „klimaneutral“ – auch für ein besseres Image. Doch häufig ist unklar, was sich hinter diesem Ausdruck verbirgt.
 

Von Klimazielen hört man jetzt überall: eine Supermarktkette, die „klimaneutral“ handelt, eine Energiefirma, die verspricht, „bis 2040 klimaneutral“ zu werden oder ein Baustoffhersteller, der bis spätestens 2050 „CO2-neutralen Beton“ anbieten will. Sabine Nallinger von der Unternehmerorganisation „Stiftung2Grad“ sagt, die Firmen „wollen den Wandel mitgestalten“. Denn, wie sie erklärt: Auch Firmenchefs werden von ihren Kindern beim Essen gefragt, was ihr Unternehmen für die Zukunft tut.

Immer mehr Firmen werben damit, für das Erreichen der Klimaziele zu arbeiten. Doch was genau Wörter wie „klimaneutral“ in solchen Versprechen bedeuten, ist häufig unklar. Denn ein Unternehmen kann sich auch als „klimaneutral“ bezeichnen, indem es einen großen Teil der eigenen Emissionen durch den Kauf von „Klimaschutz-Zertifikaten“ ausgleicht.

Nicholas Kreibich, Wissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, findet das problematisch, weil so die Gefahr besteht, dass Klimaneutralität zu einem nichtssagenden Ausdruck wird. Denn für Nicht-Fachleute ist kaum zu erkennen, ob ein „klimaneutrales“ Unternehmen tatsächlich die Emissionen durch die Verbesserung der eigenen Produktionsprozesse reduziert oder sie nur durch den Kauf von Zertifikaten ausgleicht. Das wäre nämlich für den Wissenschaftler ein klares Beispiel für „Greenwashing“.

Damit es mehr Klarheit gibt, ist ein einheitlicher Standard für Klimaneutralität nötig, findet Nicholas Kreibich. Idealerweise soll der Standard auch international gelten. Wie viele Unternehmen sich dann weiterhin als „klimaneutral“ bezeichnen können, bleibt offen.

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