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Klimaschutz-Index: Kein Land ist „sehr gut“

Die Pariser Klimaziele sind noch weit entfernt. Das zeigt der Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New-Climate-Institut. Die Experten untersuchten 58 Staaten mit besonders hohem CO2-Ausstoß.

Seit 2005 veröffentlichen Germanwatch und das New-Climate-Institut jährlich den aktuellen Klimaschutz-Index. Die Ergebnisse für 2020 machen wenig Hoffnung: Keiner der untersuchten Staaten bekam die Gesamtnote „sehr gut“ und ist damit auf dem Weg, die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Für den Klimaschutz-Index untersuchen mehr als 100 Experten die 58 Staaten, die für 90 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Sie berücksichtigen dabei, wie viel CO2 pro Person ausgestoßen wird, wie viel Energie verbraucht wird und wie die Staaten versuchen, diese Zahlen zu reduzieren. Außerdem untersuchen sie, wie groß der Anteil der erneuerbaren Energien ist und wie schnell diese ausgebautwerden. Und schließlich wird berücksichtigt, wie die Politik versucht, die Pariser Klimaziele im eigenen Land und international zu erreichen.

Dabei geht es in fast allen Bereichen viel zu langsam voran, sagt Niklas Höhne, Leiter des New-Climate-Instituts. Selbst Schweden, das die besten Ergebnisse hatte, bekam nur die Note „gut“. Auf dem letzten Platz sind die USA. Deutschland liegt auf einem der mittleren Plätze, ebenso wie Brasilien. Dort macht ein besonderes Thema den Experten Sorgen: „Das Problem in Brasilien ist die starke Zunahme der Abholzungen. Und der Amazonas ist nicht nur für die Treibhausgasemissionen relevant, sondern für das gesamte Weltklima“, sagt Höhne.

Positive Nachrichten kommen dagegen aus China und den USA: Beide Länder haben angekündigt, bis 2060 bzw. 2050 klimaneutral werden zu wollen. Höhne hofft zudem, dass mit den Milliarden, die jetzt als Hilfen in der Coronakrise ausgegeben werden, eine CO2-neutrale Wirtschaft aufgebaut wird. Das ist allerdings auch dringend nötig: „Wenn es schiefgeht, dann wird es wirklich sehr schwer das Klima noch zu retten. Davon bin ich überzeugt“, so Höhne.

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