Manuskript

Klimaveränderung macht Pinguine glücklich

Pinguine brauchen Eis, oder? Nicht unbedingt: Es gibt eine Pinguinart, die ohne Eis sogar glücklicher zu sein scheint. Japanische Wissenschaftler haben untersucht, welche Vorteile die Klimaveränderung für sie hat. 

Die Temperaturen steigen, das Eis auf der Erde schmilzt. Für viele Tiere, die im Eis leben, ist das eine große Gefahr. Nicht aber für die Adeliepinguine in der Antarktis: Sie vermehren sich besonders stark, wenn es weniger Eis gibt. Lange war unklar, warum das so ist. Doch jetzt haben Wissenschaftler aus Japan das Rätsel gelöst.

Die Forscher haben diese Pinguinart mehrere Jahre lang mit Videokameras und GPS-Geräten beobachtet. Die Vögel leben in einem Gebiet, das normalerweise von Eis bedeckt ist. Aber in den Jahren 2016/2017 brach ein großer Teil des Eises in der Antarktis ab und es entstand eine große, offene Wasserfläche.

Für die Pinguine ist das ein Vorteil:  Sie können nämlich viel besser schwimmen als laufen, und wenn kein Eis da ist, ist der Weg zum Wasser und damit zurNahrung kürzer. Besonders ihre Lieblingsspeise finden sie beim Tauchen nun in großen Mengen: Krill. Denn die Algen, von denen sich der Krill ernährt, bekommen mehr Sonnenlicht und wachsen deshalb sehr gut. Das bessere Nahrungsangebot sorgt dafür, dass Pinguinküken sich schneller entwickeln und erwachsene Pinguine durchschnittlich 500 Gramm mehr wiegen.

Yuuki Watanabe, der die Untersuchung geleitet hat, fasst zusammen: „Es stellte sich heraus, dass Pinguine mit weniger Meereis glücklicher sind.“ Ganz weit im Süden gibt es also doch ein paar Gewinner der Klimaveränderung – auch wenn der Rest der Welt unter den steigenden Temperaturen leidet.