Manuskript

Luxuspommes aus Berlin

Das Goldies gehört zu den beliebtesten Läden im Alternativviertel Berlin Kreuzberg: Dort gibt es besondere Pommes Frites mit selbstgemachten Soßen. Die beiden Besitzer Vladi und Kajo wollten etwas Außergewöhnliches machen, was es in Berlin noch nicht gibt. Daher kann man bei den beiden ausgebildeten Köchen Pommes Frites mit Ente oder mit Trüffeln probieren. Das Fazit der Gäste: Sogar mit den Pommes Frites aus Belgien und den Niederlanden können die Goldies-Pommes mithalten.

SPRECHER:
Berlin Kreuzberg: in die Jahre gekommenes Alternativviertel und kultureller Schmelztiegel. Vor allem kulinarisch hat der Berliner Süden viel zu bieten. Und damit sind nicht nur die Dönerläden an jeder Ecke gemeint. Das Goldies hat sich innerhalb von neun Monaten zu einem der beliebtesten Läden gemausert. Dabei ist das Goldies eigentlich eine Pommes-Bude, aber eine mit Anspruch.

VLADISLAV GACHYN:
Bei uns ist eins zum Nachfrittieren mit Rinderfett und das andere mit Erdnussöl – so kann der Gast dann entscheiden. Oder wenn er ein vegetarisches Gericht hat, kriegt er in  Erdnussöl, wenn er ein Fleischgericht hat, kriegt er in Rinderfett. Stammkunden, die Fleisch essen, kriegen ohne zu fragen Rinderfett.

SPRECHER:
Auf die Idee mit den Pommes Deluxe kamen Vladislav Gachyn und Kajo Hiesl während ihrer Ausbildung. Dass die beiden in Sterne-Restaurants gearbeitet haben, merkt man nicht nur an ihren 14 verschiedenen Soßen.

KAJO HIESL:
Das ist unsere Ente Peking, das ist gezupftes Entenfleisch. Die Entenkeulen beizen wir zwölf Stunden in Salz und Zucker, damit das Fleisch saftiger ist. Dann schmoren wir die im Ofen. Und dann machen wir aus der Haut einen Crumble und das Fleisch zupfen wir einfach nur runter, dass sozusagen keine Knochen oder Fett dabei ist [sind]. Dann kommt eine Hoisin-Pflaumen-Mayonnaise dazu, die sehr … leicht süßlich ist. Und dann halt die knusprige Haut, die … wo wir das Fett sozusagen nochmal extra backen, aus der Haut.

SPRECHER:
Und den Gästen schmeckt es. Eine Tonne Kartoffeln verbraucht das Goldies in der Woche. Neben der Pekingente sind die Pommes mit schwarzen Trüffeln besonders beliebt.

GAST:
Ich bin ja Niederländer, und deswegen habe ich schon einen ziemlich hohen Standard für Pommes. Ich vermisse das auch manchmal so in Berlin, weil die Pommes hier nicht so gut sind. Und das ist halt der einzige Laden, wo die Pommes eigentlich noch besser sind als in Holland oder Belgien.

SPRECHER:
Eine Portion kostet zwischen 5 und 10 Euro – alles natürlich auch zum Mitnehmen.

VLADISLAV:
Wir lieben Pommes, aber es ist jetzt nicht … wir würden nicht für Pommes töten. Und es ist so: Wir haben halt nach was geguckt, was es nicht gibt.

KAJO HIESL:
Genau, das war die Sache. Weil sonst immer Pommes irgendwie bei einer Currywurst daneben als Beilage ist [sind], oder beim Burger. Und wir haben halt überlegt: Was gibt es wirklich nicht in Berlin? Ja, und darauf kamen wir halt auf die Idee.

SPRECHER:
Wem das immer noch nicht genug goldgelbes Vergnügen ist, für den gibt es sogar Pommes-Kunst. Im Keller wartet eine Videoinstallation mit Pommesgabeln – selbstverständlich frittiert.

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