Bis zum 12. Jahrhundert sprach man sich in Deutschland nur mit dem Vornamen an. Später gab es dann Beinamen, zum Beispiel Heinrich der Große oder Anna die Fleißige. Familiennamen waren erst ab dem 15. Jahrhundert überall verbreitet.
Typisch deutsche Nachnamen kommen meist aus dem Mittelalter und leiten sich von handwerklichen Berufen ab. Die wichtigsten Berufe von damals sind heute die häufigsten deutschen Familiennamen. Der Nachname Müller ist der verbreiteteste, aber es gibt auch viele Schneider, Fischer, Schuster oder Weber. Manche Nachnamen wurden auch etwas abgewandelt: Aus Schmied wurde beispielsweise Schmidt, aus Bäcker Becker.
Der Familien- oder Nachname ist für die formelle Kommunikation in Deutschland sehr wichtig. Du sprichst erwachsene Personen mit Frau Müller oder Herr Schuster und „Sie“ an. Auch ein Lehrer muss seine Schüler siezen, wenn sie das 16. Lebensjahr erreichen und darauf bestehen.