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Neuroathletik: Gehirntraining für den Sport

Immer mehr Sportlerinnen und Sportler trainieren ihr Gehirn, um die eigene Leistung zu verbessern. Das Training soll helfen, Bewegungsabläufe zu optimieren. Dafür braucht man keine besonderen Geräte.


2014 bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien: Mario Götze nimmt den Ball mit der Brust an und schießt mit dem linken Fuß das Tor. Deutschland wird Weltmeister. „Als Mario eingewechselt wurde, wusste ich: Jetzt haben wir es geschafft!“, erinnert sich Lars Lienhard. Lienhard ist Experte für Neuroathletik und betreute während der WM 2014 mehrere Fußballer der deutschen Nationalmannschaft – darunter auch Götze.

Der Sportwissenschaftler führt Gehirntrainings mit Sportlerinnen und Sportlern durch. Die Idee dahinter: Alle Bewegungen, die ein Mensch macht, werden vom Gehirn kontrolliert und gesteuert. Bei der Neuroathletik werden bestimmte Bereiche vom Gehirn aktiviert, um diese Abläufe zu optimieren. Das Gehirntraining wird inzwischen von vielen Sportlerinnen und Sportlern genutzt – um die eigene Leistung zu verbessern, aber auch um Verletzungen vorzubeugen.

Die Sprinterin Rebekka Haase hat seit rund sieben Jahren das Gehirntraining in ihr Leben integriert. Sie macht bestimmte Übungen vor ihren Wettkämpfen, die manchmal ungewöhnlich aussehen: „Wenn man den Kopf verdreht, den Kiefer in eine andere Richtung schiebt oder die Zunge irgendwo draußen hängen hat, dann freuen sich die Kameraleute sicher sehr“, sagt die Sportlerin.

Für das Gehirntraining braucht man nur wenige Gegenstände. Eine Schnur, ein Lineal oder ein Stift reichen oft schon aus, um bestimmte Bereiche im Gehirn zu stimulieren. Doch außerhalb des Profisports ist die Neuroathletik noch nicht sehr bekannt. Dabei kann das Gehirntraining auch im Hobbysport oder in der Sport-Therapie hilfreich sein. „Wir sind gerade erst am Anfang“, sagt Neuroathletik-Experte Lienhard.

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